Nachdem jetzt erstmalig amerikanische Signalkrebse im Fluss Kelvin praktisch im Zentrum von Glasgow entdeckt wurden, hegen schottische Naturschützer und Angler schlimme Befürchtungen, dass die dortigen mühevoll durchgeführten Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau des Lachsbestandes zunichte gemacht werden könnten. Sogar die BBC berichtete darüber.
Wie Dr. Colin Bean von der schottischen Naturschutzorganisation Scottish Natural Heritage (SNH) erklärte, wurden die nicht heimischen amerikanischen Signalkrebse erstmalig im Land 1995 gesichtet und haben sich seitdem rasch verbreitet. Die in Medienberichten als Aliens bezeichneten fremden Krustentiere können sich verheerend auf Fischbestände auswirken, da deren Entwicklung durch den Laich- und Brutfischfraß massiv gestört wird. Ziemlich frustriert über die Ausbreitung der nicht-heimischen Tierart bis nach Glasgow zeigte sich Fischexperte Bean vom SNH ebenso wie Paul Reid von der River-Kelvin-Anglervereinigung, die in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen hat, um die wieder erstarkte Lachspopulation nachhaltig zu stützen. Wie die fortentwicklungsfreudigen amerikanischen Signalkrebse, die übrigens gegen die Krebspest immun sind, nach Glasgow gelangt sind, ist ein Rätsel. In der Vergangenheit wurden Exemplare etwa 70 Kilometer entfernt ausgemacht. Spekuliert wird, ob sie nicht ein gedankenloser Zeitgenosse in den Kelvin in Glasgow eingebracht hat, um später einmal eine gewisse Ernte an wohlschmeckendem Krebsfleisch einfahren zu können.