Während an Angeln am letzten Wochenende kaum zu denken war, haben unsere Redakteure in dieser Woche wieder einiges erlebt. André Pawlitzki und Fotograf Waldemar Krause besuchten eines ihrer Vereinsgewässer, um dort nach Barschen zu suchen. Claas Grube und Johannes Radtke können auf ereignisreiche Tage in Norwegen zurückblicken. Obwohl sie mit einigen Reisestrapazen zu kämpfen hatten, wurden sie im Gegenzug mit tollen Fängen belohnt! Florian Pippardt sucht dagegen eher nach einem Mittel gegen die immer weiter fallenden Temperaturen! Sein Highlight beim Angeln am Wochenende war neben einem 6-Kilo-Karpfen eine Biberfamilie, die er in der Nacht beobachten konnte.
André Pawlitzki: Lange Suche endet beim Barsch
Barsche können im Herbst unheimlich zickig sein. An manchen Tagen beißen sie, als gäbe es kein Morgen, an anderen halten sie ihre Mäuler geschlossen. Am Wochenende waren Fotograf Waldemar Krause und ich an einem unserer Vereinsgewässer. Um wenigstens die Anwesenheit der Barsche festzustellen, hatten wir ein Echolot dabei. Doch das zeigte stundenlang keinen einzigen Fisch an. Entsprechend bekamen wir auch keine Bisse.
Erst gegen Abend tauchten in einem Seeteil vereinzelte Fischechos auf dem Bildschirm auf. Und so konnten wir in der letzten halben Stunde vor der Dämmerung dann doch noch ein paar Barsche fangen. Fazit der Geschichte: Jetzt im Herbst muss man die Stachelritter suchen. Hat man sie gefunden, gibt es auch meistens gleich ein paar Bisse!
Claas Grube: Bitte ein Butt!
Die gesamte letzte Woche befand ich mich mit meinem Kollegen Johannes Radtke auf einer Dienstreise an den Velfjord in Nordnorwegen. Jetzt liege ich zwar, der Rückfahrt geschuldet, mit Rückenschmerzen flach, aber das Angeln im Fjord hat sich auf jeden Fall gelohnt! Mit meinem Großvater war ich zuvor schon zweimal in Norwegen, weswegen ich auch schon einige der norwegischen Fischarten fangen konnte. Zwar war das Angeln mit meinem Opa immer etwas einseitiger (30-Pfund-Bootsrute, 200-Gramm-Pilker und ab dafür!), aber ich konnte doch die meisten Arten abhaken.
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Nur der Heilbutt war leider keine davon! Auf der Dienstreise zeigte Johannes mir vieles, unter anderem, wie und wo ich gezielt den Butt befische und Ende letzter Woche konnte ich tatsächlich meinen ersten Butt auf einen Gummifisch fangen. Generell scheint der Velfjord ein hervorragendes Buttrevier zu sein, denn neben weiteren Fängen konnten wir auch super viel Buttaktivität beobachten. Doch mein erster Heilbutt ist nur einer von vielen Gründen, warum mir die Dienstreise so gut gefallen hat.
Johannes Radtke: Nordnorwegen im Herbst – das Experiment
Wie Claas berichtete, waren ich gemeinsam mit ihm und David als weiteren Mitfischer in der vergangenen Woche dienstlich im hohen Nordenunterwegs. Ende Oktober ist sicherlich eine ungewöhnliche Reisezeit, aber wir wollen ja auch mal was Neues ausprobieren für unsere Leser … außerdem war ich selbst neugierig auf diese „Saison nach der Saison“. Meine letzte Salzwasser-Reise nach Norwegen lag aufgrund der Coronakrise schon eine ganze Weile zurück – hartes Brot für jemanden, dem das Salzwasser des Nordatlantiks durch die Adern fließt.
Schon Wochen im Vorfeld hatte ich wilde Tagträume von Seelachsen und Heilbutten, die auf unsere Köder schepperten. Vor dem Scheppern liegt jedoch das Fahren – und das wurde dank sturmbedingter Absage der Fährpassage und Wintereinbruch auf der laaangen Alternativstrecke durch Schweden recht abenteuerlich. Endlich im Norden angekommen, wurden wir vom Velfjord mit einer fantastischen Kulisse und einer angenehmen Windprognose für die Woche entschädigt.
Wir hatten keine Ahnung, wie die Herbst-Fischerei so weit oben laufen würde. Ohne dem nachfolgenden Bericht im Blinker zu viel vorweg zu nehmen, kann ich verraten, dass ich total überrascht war – im absolut positiven Sinne! Norwegen im Herbst: kann man mehr als machen!
Florian Pippardt: Bibersafari und Brassenparty beim Angeln am Wochenende
Was ich an diesem Wochenende gelernt habe? So langsam neigt sich das Karpfenangeljahr 2021 dem Ende. Ich war zwei Nächte draußen und konnte den Wassertemperaturen beim Fallen zugucken: 12,4 Grad – 11,9 Grad – 11,3 Grad. Die blöde Digitalanzeige nähert sich der einstelligen Marke, das finde ich überhaupt nicht witzig!
Was ich übrigens auch beobachten konnte, waren springende Fische. Und zwar den ganzen Tag – aber nicht etwa an meinem Spot, sondern im Mittelwasser über 13 Meter Tiefe. Gebissen hat davon nur ein Bruchteil, genauer gesagt einer. Und dieser Spiegelkarpfen hatte rekordverdächtige 6 Kilogramm! Natürlich kommt ein Karpfen nie ohne Geleitschutz, deshalb durfte ich 4 extraschleimige Brassen von meinem Kombirig befreien.
Die schönste Beobachtung des Wochenendes waren 6 Biber: 2 normalgroße und 4 unterdurchschnittlich kleine. Bei einer Rundfahrt mit dem Schlauchboot gegen Mitternacht, wir wollten eigentlich „Fische gucken“, störten wir die Biberfamilie bei ihrem Festmahl im Schilf. Keinen Meter vor unserem Schlauchboot spaddelten sie ganz ohne Hektik in die nächste Bucht.
So schön sie anzusehen sind, mit einem Biber will ich bestimmt nicht tauschen – den ganzen Tag Holz fressen und sich bei 11,3 Grad den Allerwertesten abfrieren? Dann drille ich lieber Brassen und verbeiße meine Schneidezähne in einem warmen Sandwich …