Die Vorhersagen für das Wetter an diesem Wochenende sehen alles andere als gut aus. Trotzdem planen einige unserer Redakteure, zumindest eventuell, das Wasser zu besuchen. Andere berichten stattdessen über andere Dinge. Das sind die Pläne der Angel-Unit für das Wochenende: Florian Pippardt geht tatsächlich angeln, ist damit allerdings alleine, denn die weiteren Kollegen wissen noch nicht genau, ob sie zum Angeln am Wochenende kommen. André Pawlitzki würde nämlich, wenn das Wetter passt, für einen Rutentest ans Wasser fahren und bei Michael Werner und Claas Grube steht noch ein großes Fragezeichen hinter dem Wochenende.
Florian Pippardt: Das 7 Uhr-Bad für den 20 Kilo-Karpfen
Freitagmorgen, 07 Uhr. Meine Kaffeemaschine und mein großer Kochtopf blubbern um die Wette. Mit der rechten Hand reibe ich mir die Augen, mit der linken rühre ich die Tigernuss-Suppe um, die jetzt seit einer halben Stunde auf dem Herd steht. Mit müden Augen betrachte ich den großen Sack, der auf meinem Küchenfußboden steht: 9,5 Kilogramm Nüsse muss ich noch baden. Und jedes Bad dauert genau eine Stunde – wehe, die Karpfen wissen das nicht zu schätzen!
Liebe Leser, ich wiederhole mich, aber es nützt ja nichts: Ich fahre Karpfenangeln, zum (beliebige hohe Zahl einsetzen)-ten Mal in 2021. Aber es wird keinesfalls langweilig, denn ich habe mein selbsterklärtes Ziel noch nicht erreicht: Ich will einen Fisch von über 20 Kilogramm aus einem Natursee fangen. Ein Futterplatz würde mich diesem Ziel deutlich näherbringen, allerdings gibt es dabei ein klitzekleines Hindernis, denn der See liegt gut 4 Stunden von mir entfernt. Deshalb wird es, wie man in Karpfenangler-Kreisen so schön sagt, eine „Instant-Session“, also Angeln ohne Vorfüttern.
Jetzt muss ich mich aber gedanklich vom schönen Natursee entfernen, sonst bastele ich gleich aus lauter Vorfreude noch Rigs. Ich sollte besser an Ausgabe 11/2021 basteln, die Seiten müssen nämlich bald abgegeben werden. Und wenn das Heftchen nicht druckfrisch am Kiosk liegt, sind Sie bestimmt noch saurer als meine gärenden Tigernüsse …
André Pawlitzki: Test trotz Schietwetter
Während ich diese Zeilen schreibe, klopfen die Regentropfen an mein Fenster. Und auch für das Wochenende ist norddeutsches „Schietwedder“ angesagt. Allerdings soll es auch immer wieder Gewitter geben, und wenn die durchziehen, bin ich gar nicht gerne am Wasser. Doch die „Barbel Tamer“, eine Rute aus dem Hause Askari, muss noch getestet werden. Mal sehen, ob ich mich zwischen zwei Gewitterfronten ans Wasser begeben kann. Obwohl: Die Fische lieben auch keine sich ständig wechselnden Wetterbedingungen…Entsprechend werde ich mich spontan entscheiden, ob ich dieses Wochenende ans Wasser gehe, oder doch die Tage mit einem guten Buch auf dem Sofa verbringe. Wir werden sehen…
Michael Werner: Rafting statt Rapfen
Mann, Mann, Mann, was soll das?! Gestern knallte die Sonne, 26 Grad und Kurzhose-Wetter in Hamburg, heute morgen wurde ich um 6 Uhr vom lauten Prasseln des Regens geweckt. 6 Uhr! Eine Stunde vorm Weckerklingeln, super! Ich kann meine Begeisterung kaum bändigen! Kurz darauf schweres Donnergrollen, gefolgt von noch lauterem Prasseln. Von irgendwo höre ich eine Sirene. Was ist denn da los?
Während ich den Knopf der Kaffeemaschine drücke, „Doppelt, extra stark“, erleuchte ein Blitz das Geschehen in unserer Straße. Wahnsinn, was da runterkommt! Mit einem Kaffee in der Hand schaue ich hinterm Fenster zu, wie das Wasser munter dem leichten Gefälle unserer Straße folgt und einen kleinen Bach bildet, der im Gully verschwindet. Kurzer Blick zum Horizont – dunkle, tiefe Wolken, soweit das Auge reicht. Das sieht nicht gut aus. Schneller Check des Wetters fürs Wochenende. Und so schnell wie das Wasser in den Pfützen steigt, so schnell sinkt meine Laune. Regen, Regen, Regen, das ganze Wochenende. Und schon ist sie tot, meine Idee, am Wochenende mal wieder auf Rapfen zu fischen. Rafting in unserer Straße würde wahrscheinlich eher Sinn machen … Bekomme ich gerade schlechte Laune? Könnte sein …
Claas Grube: Kein Angeln am Wochenende, aber Barsche an der Côte d’Azur
Leider sind Angelpläne in mein Wochenende schwierig zu integrieren, weil mein Wochenende schon mit anderen Dingen vollgestopft ist. Aber stattdessen kann ich von meinem vergangenen Urlaub in Frankreich an der Mittelmeerküste berichtigen. Da Angeln für den Urlaub nicht im Vordergrund stand (ja, ich habe auch nichtangelnde Freunde), hatte ich nur eine Rute und eine kleine Köderauswahl dabei.
Nachdem ich mit meinen Wobblern aber am Barrakuda scheiterte, besorgte ich mir ein bisschen Naturköder und angelte mit einer Pose vor den Steinpackungen des Hafens in etwa drei Meter Tiefe. Und es dauerte nicht lange, da konnte ich die ersten exotischen Barsche fangen. Schwierig fiel mir allerdings die Artenbestimmungen, da musste ich dann doch meinen erfahreneren Kollegen Thomas Pruß zu Rate ziehen.