Angeln am Wochenende: Statt Meerforelle gab’s Hecht

Frank Schlichting ist dieses Wochenende mit Vereinskollegen rausgefahren, um den Meerforellen-Bestand in seinem kleinen Fluss zu überprüfen. Leer ist er dabei aber auch nicht ausgegangen.

Angler auf einem Boot nutzen einen Kescher im Fluss.

Bild: Fieser

Der Lange Kescher dient als Anode und erzeugt im Wasser ein Stromfeld, das die Fische betäubt.

Die kalten Temperaturen am Wochenende zogen nur einen Kollegen ans Wasser: Frank Schlichting wollte Meerforellen fangen. Aber nicht etwa mit der Angelrute – lesen Sie selbst.

Elektro-Hechte

Letztes Wochenende war ich mit meinem beiden Vereinskollegen Jan und Felix auf Meerforelle unterwegs. Aber nicht an der Küste mit Wathose, Spinnrute und Blinker, sondern an der Alster mit Boot und E-Fisch-Gerät. Seit ich zusammen mit meinem Angelverein, dem AV „Alster“, seit vielen Jahren kleine Meerforellen im Oberlauf der Alster aussetze, kontrollieren wir seit 2019 jeden Herbst, ob von den Besatzfischen auch Meerforellen zurück in die Alster aufgestiegen sind. Bei den E-Fischungen in den vergangenen Jahren haben wir tatsächlich einige aufgestiegene Meerforellen nachweisen können.

Drei Angler betreten ein Boot am Flussrand.

Bild: Fieser

Frank Schlichting, Felix Nanns und Jan Riske (v.l.n.r) machen sich bereit zum E-Fischen. Dabei müssen dicke Gummi-Handschuhe getragen werden.

Wir hoffen, dass es irgendwann so viele sind, dass wir sie beim E-Fischen direkt abstreifen und dann die Eier im Bruthaus unseres befreundeten Angelvereins „Frühauf Hamburg“ ausbrüten können. Leider gab es bei der E-Fischung am Freitag den 26. November keine Meerforellen. Was wahrscheinlich daran lag, dass es vor 5 und 6 Jahren nur ganz wenige Brutfische gab, so dass wir 2015 gar keine und 2016 nur 5000 Brütlinge besetzen konnten. Wenn man davon ausgeht, dass im Optimalfall nur maximal 1 % als ausgewachsene Fische zurückkehren, wären das nur 50 Fische. Um die zur richtigen Zeit am richtigen Ort abzupassen, braucht man schon sehr viel Glück. Und das hatten wir leider nicht.

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Da das Meerforellen-Projekt an der Alster aber seit 3 Jahren von der Hamburger Fischereibehörde gefördert wird, konnten wir seit 2019 jedes Jahr 100.000 Brütlinge besetzten. Und da sprechen wir bei 1 % schon von 1000 Fischen, die wahrscheinlich 2023 in die Alster zurückkehren – wir werden darüber berichten.

Unverhofft kommt oft

Fischer steht auf Boot in herbstlichen Fluss und hält einen gefangenen Hecht.

Bild: Fieser

Statt Meerforellen-Aufsteiger gab es an größeren Fischen immerhin ein paar Hechte.

Das Highlight bei der Befischung waren viele kleine Meerforellen, die gerade abwandern und auf ihrem Weg in die Nordsee sind. Denn das ist schon einmal der Beweis dafür, dass die Brütlinge abgewachsen sind und es schon so weit geschafft haben. Die Hechte, die wir auch noch gefangen haben, waren zwar nicht unsere Zielfische, aber in Längen bis 87 cm zumindest ganz beeindruckend …


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