Für Redakteur Florian Pippardt verlief das Angeln am Wochenende absolut traumhaft! Fisch ohne Ende – dafür nimmt man aufgeschnittene Finger auch gerne mal in Kauf. Sorgen machen ihm nur die Dorsche. André Pawlitzki ist immer noch unterwegs und denkt darüber nach, wie einfach das Angeln mit einheitlichen Angelscheinen sein könnte …
Florian Pippardt: Klodeckel-Schollen und kaputte Finger beim Angeln am Wochenende
Meine Finger tun beim Schreiben weh, weil sie voller kleiner Schnitte sind. Das kennen Sie bestimmt auch, wenn Sie schon im Meer geangelt haben. Scheren, Nadeln, Zangen, Messer und kleine fiese Zähnchen diverser Meeresbewohner zerschlitzen die aufgeweichte Haut schon nach einem Tag total. Nervig, aber ich trage meine Verletzungen mit Stolz – denn sie sind die Zeugen einer erfolgreichen Urlaubswoche!
Von A wie Dorsch bis Z wie Meerforelle fingen wir wirklich alles. Sogar drei Leng waren dabei und eine richtig fette 46er Scholle, die der Brasse ihren Spitznamen „Klodeckel“ offiziell aberkannt hat.
Auch wenn meine kurze Zusammenfassung nach einem wahren Fangrausch klingt: Ganz so easy war es definitiv nicht. Wir mussten viel driften, mit dem Boot fahren, mit dem Auto fahren und zu Fuß gehen, ehe wir an Fisch kamen. Bei der Forelle ist das nicht wirklich verwunderlich, aber die Plattfische machten mir schon zu schaffen. Nach meiner Erfahrung sind die kleinen runden gierigen Fleischmonster nämlich 1) total leicht zu finden und 2) total leicht zu fangen.
Jeder Plattfisch vor Langeland, der das jetzt liest, wird müde lächeln, denn ich täuschte mich gewaltig. Viele Versuche waren nötig, um sie zu finden. Und dann bissen sie auch noch ultraspitz, an den schweren Montagen waren die Bisse kaum zu merken. Ich schlug irgendwann einfach in gezählten Intervallen an, was gut funktionierte.
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Unser größter Dorsch maß fast 80 Zentimeter und wir freuten uns riesig – nichtsdestotrotz war auch er das Ergebnis unzähliger Würfe. Wir spürten am eigenen Leibe, wie schlecht es um den Ostseedorsch bestellt ist. Ich bin wirklich gespannt, ob das vorgeschlagene Baglimit durchgesetzt wird und welche Ergebnisse daraus folgen.
André Pawlitzki: Gewässervielfalt im Vorbeifahren
Für mich geht es ab in den Süden, um Verwandtenbesuche zu absolvieren. Dabei fahre ich fast durch ganz Deutschland (von Hamburg nach Baden-Baden) und komme natürlich auch an vielen Gewässern vorbei. An Seen und Flüssen, und oft wünschte ich, ich könnte von der Autobahn abfahren, anhalten und einfach ein paar Würfe machen.
Das ist aber in Deutschland nicht möglich, weil man unterschiedliche Angelkarten kaufen muss, um in den verschiedenen Gewässern fischen zu dürfen. Also müssen die Gewässer, die ich auf der Hin- und Rückfahrt passiere, warten. Wie sehr lobe ich mir da den VISpas in den Niederlanden, mit dem ich die meisten Gewässer, die ich auf der Straße passiere, beangeln darf. Auch die Recreational Freshwater Fishing Licence in Kanada gilt jeweils für eine gesamte Provinz – so wird Angeln gefördert. Hier bleibt mir nur am Zielort die Möglichkeit, die Baggerseen der Region nach Fischen abzusuchen und eventuell eine Gastkarte zu lösen.