Im Mai 2023 fing der Angler Kody King eine 74 cm lange Tigerforelle in einem Stausee im US-Bundestaat Idaho. Er reichte sie als Rekordfisch ein und konnte sich freuen, als die Behörde sie anerkannte. Doch im Nachgang kam seine Geschichte den Beamten seltsam vor. Sie stellten Nachforschungen an – und stellten fest, dass King betrogen hatte.
„Er hat das Foto nicht nachts geschossen“
Aber der Reihe nach. King hatte die Forelle nach eigenen Angaben am 25. Mai 2023 gefangen. „Beim Nachtangeln“, wie er Kolby White, einem der Beamten des Idaho Department of Fish and Game (IDFG), per Sprachnachricht mitteilte. Doch als White einige Tage später das Fangfoto sah, begann er zu zweifeln. „Ich wusste genau, wo das Foto am Montpellier Reservoir aufgenommen worden war“, sagte er. „Und er hatte es definitiv nicht in der Nacht geschossen.“
Bei weiterer Nachforschung stellte sich heraus, dass der Angler bei seinem Bericht gelogen hatte. In Wahrheit ging ihm der Fisch schon am Tag zuvor an den Haken, am Nachmittag des 24. Mai. Die Beamten des IDFG konnten ihm nachweisen, dass er zur Zeit des Fangs keinen gültigen Angelschein besessen hatte. Stattdessen hatte er ihn erst am Nachmittag gelöst – also nach dem Fang des Rekordfischs.
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Fast 1.000 Dollar Strafe
Im Kreuzverhör gestand King, dass er die Tigerforelle tatsächlich tagsüber gefangen und getötet hatte. Die Lizenz kaufte er sich danach. Im Oktober 2023 musste er sich für das Angeln ohne gültige Lizenz und die illegale Entnahme der etwa 3,9 kg schweren Forelle verantworten. Die Strafe kostete ihn 983 US-Dollar, doch damit nicht genug. King musste außerdem ein Entschuldigsschreiben in der Lokalpresse veröffentlichen, die er mit seinen falschen Angaben hinters Licht geführt hatte. Dabei hätte vermutlich niemand etwas von seinem Gesetzesverstoß bemerkt, wenn der Schwarzangler seinen Fang nur einen einzigen Tag später eingereicht hätte.