Auf dem Papier sind E-Scooter eine gute Idee. Man ist mit ihnen schnell unterwegs, und auch ganz spontan lässt sich meist ein Roller finden, mit dem man von A nach B kommt. Aber diese ständige Verfügbarkeit bringt einen Nachteil mit sich: E-Scooter sind nämlich ständig im Weg. In großen Städten kann man kaum irgendwo entlangspazieren, ohne dass mindestens einer an der Seite steht oder sogar quer auf dem Weg liegt. Was jedoch kaum einer weiß: Viele Elektroroller landen auch im Wasser. Mal macht jemand seinem Ärger über die Dinger Luft, mal ist es absichtlicher Vandalismus. Die Spree in Berlin ist zum Beispiel voller E-Scooter – wie eine Aufräum-Aktion am vergangenen Wochenende wieder einmal gezeigt hat.
Angler zogen gemeinsam los, um E-Scooter aus der Spree zu holen
Mitglieder des Deutschen Angelfischerverbands (DAFV) haben gemeinsam mit den Berliner Anglern Jan Ebel und Dustin Schöne an der Spree aufgeräumt. An Bord der „Rockfisch“ fuhren sie einige Stellen im Gewässer ab, an denen besonders häufig Müll im Wasser landet. Sie sammelten einen Container voller Schrott. Neben Fahrrädern und Einkaufswagen gehörten vor allem E-Scooter zu ihrer Ausbeute, die in der Spree gelandet waren. Das Ganze geschah ehrenamtlich, alle Angler gingen in ihrer Freizeit los.
Das Traurige daran: Erst drei Wochen zuvor hatten schon andere Freiwillige (@spreepublik auf Instagram) eine riesige Menge an Müll aus dem Gewässer gefischt. Sie gingen gemeinsam mit Jan auch am Montag wieder los und fanden weiteren Schrott.
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„Umweltfreundlich“ sieht anders aus
Zwar gelten E-Scooter als umweltfreundliches Fortbewegungsmittel, doch ganz ohne Probleme kommen sie nicht daher. Das beginnt schon bei der Frage, woher die Hersteller den Strom beziehen. Wird er mit fossilen Brennstoffen erzeugt, hat sich die Umweltbilanz nämlich ganz schnell erledigt. Außerdem bestehen ihre Akkus unter anderem aus Lithium und Cobalt, für deren Abbau in ihren Herkunftsländern die Umwelt zerstört wird.
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Und obwohl die Roller wasserdicht sein sollen, können sie nicht dauerhaft gegen Rost bestehen, wenn sie über Wochen oder sogar Monate im Wasser liegen. So geraten giftige Metalle in unsere Flüsse, die enormen Schaden in der Umwelt anrichten können. Außerdem behindern die „Unterwasser-Schrotthaufen“ auch die Boots- und Schifffahrt.
Gewässer-Verbesserer: Angler für die Natur!
„Aus den Augen, aus dem Sinn“ funktioniert also nicht. Wer E-Scooter in der Spree versenkt, gefährdet damit die Umwelt. Und auch wenn viele Hersteller versichern, sich um die Bergung zu kümmern, passiert laut Aussage des DAFV oft wenig. Umso wichtiger sind daher Aktionen wie diese! Anglern ist bewusst, wie wichtig saubere Gewässer für die Natur sind. Mitglieder von Angelvereinen wenden jedes Jahr viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit auf, um Flüsse und Seen sauber zu halten.
Um diese unschätzbare Arbeit in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, haben wir vom BLINKER gemeinsam mit dem DAFV und Fisherman’s Partner die Aktion „Gewässer-Verbesserer“ gestartet. Regelmäßig zeigen wir, wie Angler und Vereine sich für den Erhalt unserer Natur einsetzen.