Am Dienstag, den 16. August, kam es um etwa 22 Uhr zu einem schweren Bootsunfall. Das Unglück ereignte sich etwa 500 Meter vor dem Hafen Ribnitz. Ein Angelboot fuhr in den Hafen zurück und rammte dabei ein leichteres Boot. Eine Frau kam dabei ums Leben, acht weitere Menschen wurden verletzt.
Gegen den 35 Jahre alten Führer des Angelbootes, auf dem sich noch zwei andere Menschen befanden, wird nun ermittelt. Es besteht Verdacht auf fahrlässige Tötung und Körperverletzung sowie eine Gefährdung des Schiffsverkehrs. Der Ribnitzer See ist der südliche Teil des Saaler Boddens, nach Osten hin ist er mit der Ostsee verbunden.
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Gutachter soll prüfen, ob das Angelboot zu schnell war
„Wir haben einen Gutachter eingesetzt, der die genauen Unfallbedingungen aufklären soll“, sagte Marin Cloppenburg, Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund. Das Angelboot war bei den Sichtbedingungen womöglich zu schnell. Gleichzeitig möchte man herausfinden, ob das andere Sportboot, auf dem sich sechs Menschen befanden, zu diesem Zeitpunkt an der Stelle liegen durfte und ob es ausreichend beleuchtet war.
Die 66-jährige Frau, die bei dem Unfall ums Leben kam, befand sich auf dem gerammten Boot. Bei dem Aufprall wurde sie so schwer verletzt, dass mehrere Wiederbelebungsversuche scheiterten. Ein Mann ist schwer verletzt worden, sieben andere Menschen leicht verletzt. Neben 60 Helfern von Polizei, Feuerwehr und DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) waren auch Notfallseelsorger im Einsatz. DLRG-Sprecher Oliver Habel beschrieb den Vorfall als „ungewöhnlich und sehr aufwühlend“.
Gefahren auf dem Wasser werden oft unterschätzt
Die Gefahren im Bootsverkehr werden oft unterschätzt, auch von Anglern. Selbst bei vermeintlich günstigen Bedingungen wie ausreichend Platz und guter Sicht lässt sich nie ausschließen, dass man auf Hindernisse trifft. Es ist daher lebenswichtig, das Boot vorsichtig zu führen. Gleichzeitig sind die Bootsführer von stehenden Booten verpflichtet, sich für andere Boote auf dem Gewässer deutlich erkennbar zu machen, zum Beispiel durch ausreichende Beleuchtung.