1. Mächtiger Riesenzackenbarsch
Mit einem Gewicht von bis zu 400 Kilogramm ist der Riesen- oder Goliath-Zackenbarsch im Salzwasser der Superstar, der das Format „Kleinwagen“ erreicht. Er hält sich in tropischen Gewässern in der Nähe von Riffen, aber auch bei Wracks, Piers, Bohrinseln und sonstigen Strukturen auf. In Florida, U.S.A., haben sich die Bestände durch gutes Management wieder sehr gut entwickelt und der Goliath-Zackenbarsch ist dort derzeit ein beliebter Sportfisch. Dieser Fisch ist kein Ausdauerkämpfer, doch er ist ein enorm starker Sprinter im Drill und versucht nach dem Biss sofort wieder in sein felsiges Versteck zu flüchten. Drills mit Riesenzackenbarschen sind daher im wahrsten Sinne des Wortes immer auf „Biegen und Brechen“ und erfordern unfassbar starkes Gerät (und Kraft von Seiten des Anglers)!
2. Highspeed-Sailfish im Drill
Wohl kein anderer Fisch kämpft so leidenschaftlich und kraftvoll wie der Sailfish. Man kann ihn in allen tropischen Ozeanen fangen, wobei es die beiden Arten Atlantischer und Indo-Pazifischer Sailfish gibt. Die hohe Geschwindigkeit, Wendigkeit und Sprunggewalt machen diesen Hochseeräuber mit der beeindruckenden Rückenflosse im Drill unvorhersehbar und einzigartig. Klassisch wird auf Sailfish mit speziellen Schleppködern geangelt. Der Sailfisch ist wohl der schnellste Fisch des Planeten und erreicht im Wasser unfassbare Geschwindigkeiten von bis zu 125 km/h! Ein großer Schnurvorrat vorausgesetzt, kann dieser Fisch aber mit recht leichtem Gerät beangelt werden, da er als Räuber des offenen Meeres im Drill nicht in Strukturen flüchtet. Sailfish können maximal etwa 100 kg (meist eher 20-50 kg) schwer werden, und veranstalten einen heißen Tanz am 20- oder 30 lbs-Gerät.
3. Uriger Beluga-Stör
Der stärkste Süßwasserfisch unserer Liste ist vermutlich der Stör. Die größte Art, der Beluga-Stör, erreicht nachgewiesenermaßen Gewichte von bis zu 2000 kg! Er kann in den großen Flüssen und Seen Eurasiens gefunden werden. Ihr starker Körperbau hilft ihnen, gegen die Strömung anzukämpfen, was in Verbindung mit der schieren Größe zu erbitterten Drills führt. Am bekanntesten ist der Stör vermutlich aber nicht als Angelfisch, sondern für die Delikatesse „Kaviar“. Leider sind viele Wildbestände von Stören durch Gewässerverbauung, Umweltverschmutzung und Überfischung stark zurückgegangen, sodass es nur noch wenige Gewässer gibt, wo man diesen besonderen Fisch beangeln kann. Wer sich einmal mit so einem Ungetüm messen möchte: Besser stehen die Chancen in Angelseen (z.B. in Dänemark), die extra mit Beluga-Stören besetzt wurden.
4. Wuchtiger Wels
In den Tiefen von Europas Flüssen und Seen verborgen, wird der Wels (Silurus glanis) als uriges Kraftpaket mittlerweile von vielen Anglern als Zielfisch geschätzt und gefeiert. Ausgestattet mit einer starken Muskulatur und einer Größe von bis zu 300 cm, veranstaltet der größte heimische Süßwasserfisch an der Angel ein wahres Spektakel. Der Wels gehört dabei zu den Gewinnern des Klimawandels und kann mittlerweile in vielen Gewässern in Europa (Italien, Frankreich, Spanien und sogar in Deutschland) in guten Größen angetroffen und gezielt beangelt werden.
5. Drill eines Turbo-Thunfischs
Es gibt viele Arten von Thunfischen im Meer. Manche erreichen nur ein paar Kilo Gewicht, andere wachsen zu echten Riesen heran. Allen gemein ist eine unglaubliche Ausdauer, Stärke und Geschwindigkeit (bis 80 km/h!). Auch nur wenige Kilo schwere Thunfische geben im Drill richtig Gas und reißen selbst bei strammer Bremse viel Schnur von der Rolle. Im Verhältnis zur Größe sind Thunfische wahrscheinlich die stärksten Fische der Welt! Thunfische können ihre Körpertemperatur auf Werte über der Wassertemperatur erhöhen. Man vermutet, dass den Fischen diese Eigenschaft noch mehr Agilität und Vorteile bei der Jagd verleiht. Vielleicht sind Thunfische deshalb im Drill so stark. Oder es ist, weil diese „Unterwasser-Raketen“ fast nur aus Muskeln zu bestehen scheinen?! Die größte Thunfischart, der Blauflossen-Thunfisch, erreicht Gewichte von mehr als 500 kg. Man findet diese Art fast weltweit. Durch gutes Bestandsmanagement sind die Blauflossenthun-Bestände in den letzten Jahren wieder angewachsen. Im Mittelmeer stehen die Chancen auf einen Fang besonders im Sommer wirklich gut! Der Blauflossen-Thunfisch kommt seit kurzem sogar wieder in der Nordsee vor. Wer sich mit diesen Riesen anlegen möchte, sollte sich auf einiges gefasst machen!
6. Gepanzerter Alligatorhecht
Diese Fische mit ihrem reptilienartigen Aussehen sind wahre Kämpfer. Sie können in den Süßwassersümpfen Nordamerikas gefunden werden. Ihre Größe und Stärke, gepaart mit einer agilen Schnelligkeit, versprechen einen aufregenden Drill. Noch dazu sind diese bis zu 130 kg schweren Fische mit ihrer panzerartigen Haut und dem mächtigen Gebiss optisch wirklich beeindruckend!
7. Kraftvoller Karpfen
In fast jedem Gewässer Deutschlands zu finden, sind Karpfen im Drill nicht zu unterschätzen. Auch, wenn Karpfen zunächst eher behäbig und langsam wirken – sobald sie am Haken sind, geben diese Fische richtig Gas und zeigen, was in ihnen steckt. Große Karpfen bringen auch einige Kilo auf die Waage und wissen, diese Masse einzusetzen. Karpfen sind kraftvolle Fische, die im Drill clever kämpfen, ausdauernde Fluchten hinlegen, oder sich in Strukturen flüchten.
8. Starker Nilbarsch
Im tropischen und subtropischen Afrika findet man in Flüssen und Seen gewissermaßen den großen Bruder unseres Barsches: Den Nilbarsch. Dieser Fisch erreicht bis zu 2 m Länge und 200 kg Gewicht. In Ägypten findet man ihn zum Beispiel im Nasser-Stausee, einem sehr bekannten Nilbarsch-Revier. Auch, wenn die Bestände hier seit den frühen 2000er Jahren etwas abgenommen haben, bestehen immer noch Chancen, wirklich tolle Fische an den Haken zu bekommen. Auch in einigen Angelseen in Thailand trifft man auf den Nilbarsch, der dort als nicht heimische Art bewusst als Sportfisch eingesetzt wurde. Dieser Fisch zeigt an der Angel eine große Sprunggewalt und Kraft. Ein Endgegner mit der Spinnrute!
9. Aggressiver Giant Trevally im Drill
Der Giant Trevally ist unumstritten einer der stärksten Fische der Welt. Mit einer Beißkraft wie ein Pitbull (buchstäblich!) und einem sehr muskulösen Körper stürzt sich dieser bis zu 80 kg (normalerweise eher 5 – 40 kg) schwere, aggressive Räuber des tropischen Riffs gerne auf Oberflächenköder wie Popper und Stickbaits. Nicht nur die Bisse sind dann extrem aufregend: Erstmal gehakt, versucht der Fisch, die Schnur am Riff zu kappen, sodass der Giant Trevally (oder kurz GT) schnell gestoppt und sehr hart gedrillt werden muss. Das ist Adrenalin pur! Selbst kleine GTs verfügen über wahnsinnige Kräfte an der Rute. Für diese Fische ist natürlich auch entsprechend robustes (Popper-)Gerät vonnöten. Man findet GTs fast im gesamten tropischen Indopazifik, sowie dem Roten Meer.
10. Zähnestarrender Cubera Snapper
Der Cubera Snapper verbindet wahnsinnige Kraft mit einem beeindruckenden Äußeren. Man findet diesen bis zu 60 kg schweren Fisch im tropischen Atlantik, wo man ihn mit Naturködern, Jigs, Gummischen und sogar Poppern und Wobblern beangeln kann. Mit seinem von großen Zähnen gespickten, kräftigen Gebiss und einer enormen Aggressivität ist allein schon der Biss eines Cubera Snappers ein echtes Erlebnis. Nach dem Biss versucht der Fisch in der Regel, mit brachialer Gewalt in Strukturen, wie Riffe oder Felsen zu flüchten. Im Drill ist daher schweres Gerät gefordert, um die Flucht des Fisches rechtzeitig zu stoppen und nicht als Verlierer aus dem Drill hervorzugehen.
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