Baltrumer Walross taucht vor Dänemark wieder auf

Das Walross, das sich im letzten Jahr an der deutschen Nordseeküste aufhielt, tauchte zuletzt in Dänemark wieder auf und erfreut sich bester Gesundheit.

Nachdem das Walross im September auf den Ostfriesischen Inseln (im Bild) gesichtet wurde, tauchte es vor Dänemark auf. Foto: Christian Fink / Jonny Böhm

Bild: Christian Fink / Jonny Böhm

Nachdem das Walross im September auf den Ostfriesischen Inseln (im Bild) gesichtet wurde, tauchte es vor Dänemark auf.

Im September letzten Jahres hatte sich ein seltener Gast an die deutsche Nordseeküste verirrt. An den Buhnen der ostfriesischen Insel Baltrum lag ein Walross, das sich dort offenbar ausruhte. BLINKER-Autor Dr. Wolfgang Schulte bemerkte es, als er morgens zum Angeln auf Wolfsbarsche die Steinpackungen betrat. Danach tauchte es auf mehreren der Ostfriesischen Inseln auf, ehe es wieder in der Nordsee verschwand. Im Januar und Februar gab es jedoch wieder Besuch von einem Walross – diesmal in Dänemark.

Walross in Dänemark ist dasselbe Tier wie auf Baltrum

Die Sichtungen stammen aus dem Raum um Hvide Sande, einer Hafenstadt an der dänischen Westküste. Bilder und Videos des seltenen Gastes verbreiteten sich im Netz, und ein Blick zeigt: Das Walross in Dänemark muss dasselbe sein, das auch die deutschen Inseln besuchte.

Es ist ein Weibchen, zu erkennen an den kürzeren Stoßzähnen. Eindeutiges Merkmal das „Baltrumer Walrosses“ sind aber die Verletzungen an den Innenflächen seiner Flossen. Obwohl fast ein halbes Jahr zwischen den Sichtungen liegt, sind die verwundeten Stellen immer noch klar als fleischfarbene Flächen zu erkennen.

Das Walross war in guter Verfassung

Nach einer Einschätzung von Experten des Fischerei- und Seefahrtsmuseums in Esbjerg (via Facebook) befindet sich das Walross nach wie vor in guter Verfassung. Auf den Fotos ist es außerdem deutlich besser genährt als noch im September. Sein Besuch an der Nordseeküste scheint der Walrossdame also nicht geschadet zu haben. „Offenbar findet sie in der Nordsee reichlich Nahrung“, bewertete Dr. Wolfgang Schulte ihre Verfassung. Auf dem Speiseplan stehen vor allem Muscheln und Krebstiere, gelegentlich machen die großen Säuger auch Jagd auf Fische.

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Gegenüber den Schaulustigen, die sich in Hvide Sande einfanden, um das Walross zu beobachten, verhielt es sich Angaben zufolge ruhig. Dennoch waren die Menschen angeraten, sich dem Tier nicht unnötig zu nähern. Zuletzt war das Walross am 24. Februar aufgetaucht, zuvor berichteten dänische Medien aber auch schon im Januar darüber.

Walrösser sind nördlich des Polarkreises heimisch, wo sie Größen von bis zu 3,5 Metern und Gewichte von mehr als einer Tonne erreichen können. Bullen werden dabei deutlich größer als Kühe. Dass ein Walross nach Dänemark und sogar bis hinab nach Deutschland kommt, ist selten. Die letzte Sichtung in deutschen Gewässern gab es 1998 vor der Insel Juist.


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