Bayern: Hitzestress – auch unter Wasser

Zeit für Rücksichtnahme: Fische „schwitzen“ in Bächen und Flüssen und brauchen Ruhe, wir sollten beim Baden tiefe Stellen und kalte Zuläufe meiden. (Mitteilung des LFV Bayern)

Um der Hitze zu entgehen, suchen Fische bestimmte Gewässerzonen auf. Als Badegast und auch als Angler heißt es jetzt und in Zeiten der Klimakrise: Rücksicht nehmen und diese Stellen meiden. (Symbolbild) Foto: O. Tursic / Unsplash

Bild: O. Tursic / Unsplash

Um der Hitze zu entgehen, suchen Fische bestimmte Gewässerzonen auf. Als Badegast und auch als Angler heißt es jetzt: Rücksicht nehmen und diese Stellen meiden. (Symbolbild)

München, 4. August 2022 – Die aktuelle Hitzewelle macht Menschen und Tieren zu schaffen. Auch den Tieren, die wir gemeinhin beneiden, weil sie sich rund um die Uhr im vermeintlich kühlen Nass tummeln. Tatsächlich leiden Fische vielerorts bereits unter steigenden Wassertemperaturen, die mit einem sinkenden Sauerstoffgehalt einhergehen. Insbesondere Salmoniden sind betroffen, denn sie lieben es kalt. Bei Temperaturen über 21 Grad wird es gefährlich, bei 25 Grad ist es für viele Huchen, Äschen oder Forellen schon zu spät.

„Die Fische ziehen sich derzeit dorthin zurück, wo es noch kühler ist. Also in tiefe Gumpen oder an kalte Zuflüsse. Ihr Stoffwechsel ist angegriffen, jeder zusätzliche Stress kann tödlich enden. Für uns Menschen bedeutet dies erhöhte Rücksichtnahme: Meiden Sie solche Ruhezonen für Fische und verzichten Sie auf Bootstouren auf Flüssen und Bächen“, appelliert Prof. Dr.-Ing. Albert Göttle, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern. „Betreiber von Wasserkraftwerken können ebenfalls einen Beitrag leisten und an ihren Wehren so viel Wasser abgegeben, dass die Fische eine Chance haben.“

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So reagieren Fische in bayerischen Flüssen auf die Hitze

Beispiel Lech:

Zwischen Kinsau und Lechfeld suchen die seltenen Huchen Zuflucht an den Einläufen kalter Seitengewässer in den Lech. Für den Betrachter erscheinen sie apathisch, denn die Fische versuchen ihren Stoffwechsel wieder unter Kontrolle zu bringen. Huchen sind normalerweise Einzelgänger, hier sammeln sich jedoch bis zu zehn Exemplare an den wenigen verbleibenden Stellen mit kühlerem Wasser.

Beispiel Goldach:

Nicht nur die Wassertemperatur sorgt für Probleme, sondern auch fehlendes Wasser. Aus der Goldach wird in Schwindegg Wasser für ein Kraftwerk entnommen. Die aktuelle Trockenperiode führt dazu, dass kaum noch Wasser über das Wehr in das eigentliche Flussbett abgegeben wird. Nun sinkt der Wasserstand im Fluss und hinter dem Wehr sind zahlreiche Aitel und gefährdete Nasen gefangen, da bei Niedrigwasser ein Kiesbank den Fluss zerschneidet. Um die Fische zu retten, bleibt akut nur eine Möglichkeit: Das Wehr senken und den Fischen mit frischem Wasser zu helfen.

 


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