Berliner Startup präsentiert Fischstäbchen aus dem Labor

Das Berliner Startup Bluu Seafood entwickelt Fischprodukte im Labor. Schon in naher Zukunft sollen mit kultivierten Fischstäbchen die ersten Produkte zugelassen werden.

Bald kommt der Fisch vielleicht aus dem Reagenzglas. Ist das eine Alternative zum kommerziellen Fischfang? Foto: Bluu GmbH / Fraunhofer Institut

Bild: Bluu GmbH / Fraunhofer Institut

Bald kommt der Fisch vielleicht aus dem Reagenzglas. Ist das eine Alternative zum kommerziellen Fischfang?

Bluu Seafood, ein deutsches Unternehmen, befasst sich mit der Entwicklung von Fisch aus dem Labor. Es handelt sich bei den Produkten jedoch nicht um vegetarische Ersatzprodukte, wie man sie aus dem Supermarkt kennt. Stattdessen bestehen die Produkte von Bluu Seafood aus echten Fischzellen.

Kultivierter Fisch – Filets aus dem Labor

Was sich auf den ersten Blick nach Science-Fiction anhört, ist in dem Unternehmen mit Sitz in Berlin bereits Realität. In dem Prozess werden zunächst Zellen aus lebenden Fischen entnommen. Dieses werden nach Isolation in einer speziellen Nährstofflösung kultiviert und zum Wachstum angeregt. Außer zu Beginn sind dabei während des gesamten Vorgangs keine echten Fische mehr beteiligt. Die Zellen können sich beliebig oft teilen. Am Ende sollen Fischprodukte entstehen, die sich nicht mehr von traditionell gefangenem, oder in Aquakultur aufgezogenem Fisch unterscheiden.

Insgesamt ist das Feld der „zellulären Landwirtschaft“ noch sehr jung. Aktuell sind noch keine kultivierten Fischprodukte auf dem Markt erhältlich. Jedoch arbeiten neben Bluu Seafood bereits einige Unternehmen an der Entwicklung von nachhaltigen, kultivierten Fischprodukten und Meeresfrüchten. Bluu Seafood plant im nächsten Jahr mit im Labor erzeugten Fisch-Bällchen und Fischstäbchen, die ersten Produkte anbieten zu können. Vorerst soll dies jedoch nur in Singapur der Fall sein – dem bislang einzigen Land, welches den Verkauf von im Labor erzeugten Fleischprodukten erlaubt.

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Zelluläre Landwirtschaft – eine Hoffnung für unsere Bestände?

In heutiger Zeit stehen viele Fischbestände kurz vor dem Kollaps. Fisch stellt dabei nach wie vor in vielen Regionen ein wichtiges Nahrungsmittel dar. Möglicherweise entsteht mit kultiviertem Fisch eine Möglichkeit, die weltweit ungebrochene Nachfrage nach frischen Fischprodukten zu stillen. Das Ganze ohne die weitere Zerstörung von Lebensräumen, ohne Mikroplastik und ohne Schwermetallbelastung. Ein „Labor-Fisch“ reicht vermutlich nicht an den Genuss eines selbstgefangenen Fisches heran. Zu gerne erinnert man sich an den Fang und die Mühen, die man hierfür auf sich genommen hat. Letzten Endes könnten wir Angler aber auch von kultivierten Fischprodukten profitieren. Bedeutet es schließlich eine Schonung der natürlichen Bestände und eine Lösung für das Problem der Überfischung.

Quelle: Tech Crunch


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