Bei einer Kontrollfahrt auf dem Oderdeich bei Ratzdorf (Landkreis Oder-Spree) entdeckte die Wasserschutzpolizei eine Verschmutzung in der Oder. Dabei handelt es sich um einen „braunen, nahezu geruchlosen, schleimigen Film“ auf der Wasseroberfläche. Man habe Strafanzeige erstattet und Proben aus dem Gewässer an das Landeskriminalamt geschickt, wie Jens Albrecht, Leiter des Wasserschutzpolizei Hohensaaten mitteilte.
Verschmutzung in der Oder löst sich bereits wieder auf
Es handelt sich dabei nicht nur um ein lokal begrenztes Phänomen Die Beamten bemerkten die Verschmutzung der Oder auf einem rund 34 km langen Abschnitt des Flusses. Zwischen Flusskilometer 542 (bei Eisenhüttenstadt) und 576 bei Brieskow-Finkenheerd konnten sie die Substanz auf dem Wasser feststellen. Am Mittwoch war von der Verschmutzung noch nichts in der Oder zu bemerken; die Messstationen hätten noch keinen Ausschlag gezeigt. Das Landesamt für Umwelt (LfU) teilte außerdem mit, dass der braune Film sich bereits wieder auflöse.
Worum es sich bei der Substanz handelt, ist bisher nicht geklärt. Man könne Öl allerdings bereits ausschließen, da es anders aussehe, sagte der Leiter der Wasserschutzpolizei Ost. Das Landeslabor wertet die Proben nun aus; in der kommenden Woche soll bekannt sein, was die Verschmutzung in der Oder verursacht hat. Ein Fischsterben, wie es im letzten August stattfand, ist bisher jedoch ausgeblieben.
Fischsterben nach wie vor nicht vollständig geklärt
Schätzungen zufolge sind bei der Umweltkatastrophe, die sich letztes Jahr in der Oder ereignete, mindestens 360 Tonnen Fisch verendet. Man geht inzwischen davon aus, dass mehrere Faktoren dabei gleichzeitig aufgetreten sind und einander begünstigt haben. So hatte die Oder einen stark erhöhten Salzgehalt, was verbunden mit Niedrigwasser, den hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart das Fischsterben herbeiführte. Als Mitverursacher kommen laut Bundesumweltministerium mehrere hundert chemische Substanzen in Frage, sodass es schwierig sei, klare Schlussfolgerungen zu ziehen.
Quelle: MOZ