Brexit-Streit um Sandaale: Verhandlung vor dem Schiedsgericht in Den Haag

Das Vereinigte Königreich verbietet den Sandaal-Fang in der Nordsee zum Schutz der Umwelt – dies führte zu einem Streit mit der EU. Seit dem 28. Januar 2025 wird dieser Brexit-Streit nun vor dem Ständigen Schiedsgericht in Den Haag verhandelt.

Sandaal

Bild: WikiImages auf Pixabay

Der Sandaal steht im Mittelpunkt eines hitzigen Streits zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU.

Der Sandaal steht im Mittelpunkt eines kontroversen Handelsstreits zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU. Dieser erste juristische Konflikt nach dem Brexit könnte die künftigen Beziehungen der Parteien maßgeblich beeinflussen.  Seit dem 28. Januar 2025 wird der Brexit-Streit in einer dreitägigen Verhandlung vor dem Ständigen Schiedsgericht in Den Haag verhandelt. Das Vereinigte Königreich hat den Fischfang von Sandaalen in seinen Nordseegewässern untersagt. Das Fangverbot für Sandaale soll die Umwelt und gefährdete Seevögel wie Puffins (Papageitaucher) schützen. Laut wissenschaftlichen Studien destabilisiert die Überfischung das marine Ökosystem und gefährdet die Artenvielfalt der Region. Die EU, insbesondere Dänemark, betrachtet das Verbot jedoch als Verstoß gegen das Brexit-Handelsabkommen und wirft London wirtschaftliche Rücksichtslosigkeit vor.

Warum der Brexit-Streit um Sandaale eine Umweltfrage ist

Sandaale, kleine aalartige Fische, sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Ökosystems der Nordsee. Sie dienen nicht nur als Nahrung für bedrohte Seevögel wie Puffins und Kittiwakes, sondern auch für Fischarten wie Kabeljau und Schellfisch. Die britische Regierung begründet ihr Verbot mit wissenschaftlichen Studien, die zeigen, dass die Überfischung dieser Art das marine Ökosystem destabilisiert und langfristig die Biodiversität der Nordsee bedroht. Naturschutzorganisationen wie die RSPB (Royal Society for the Protection of Birds) haben das britische Verbot begrüßt und betonen, dass es entscheidend für die Erholung von Seevogelpopulationen ist. Puffins, die sich hauptsächlich von Sandaalen ernähren, stehen bereits unter erheblichem Druck durch den Klimawandel und den Verlust von Lebensräumen. Ein Überfischen ihrer Nahrungsquelle könnte ihr Überleben weiter gefährden. Die EU, insbesondere Dänemark, betrachtet das Verbot jedoch als Verstoß gegen das Brexit-Handelsabkommen.

Ein Verbot mit breiter Unterstützung

Die britische Entscheidung genießt die Unterstützung von Umweltverbänden, Wissenschaftlern und erneuerbaren Energieunternehmen. Diese argumentieren, dass das Verbot dazu beiträgt, stabile Seevogelpopulationen zu sichern. Politisch wird das Verbot von mehreren Parteien unterstützt, darunter der Labour-Partei und der SNP in Schottland. Beide betonen, dass der Schutz der Meeresvielfalt langfristig Vorrang vor kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen haben muss.

Wirtschaftliche Bedeutung vs. Ökologie

Der Fall hat symbolische Bedeutung. Denn er verdeutlicht die Notwendigkeit, Wirtschaft und Ökologie in Einklang zu bringen. Die Überfischung von Sandaalen hat nicht nur direkte Auswirkungen auf die Meeresfauna, sondern auch auf die gesamte Nahrungskette in der Nordsee.

Fazit: Umweltschutz im Fokus

Der Streit um die Sandaale ist mehr als nur ein Konflikt über Fischereirechte. Er zeigt, wie schwierig es ist, den Schutz der biologischen Vielfalt mit wirtschaftlichen Interessen in Einklang zu bringen. Das Vereinigte Königreich hat hier eine klare Position eingenommen, die von Wissenschaft und Naturschutzorganisationen gestützt wird. Das Urteil des Schiedsgerichts wird nicht nur über die Zukunft der Sandaalfischerei entscheiden, sondern auch über die Frage, ob Umweltschutz im Zeitalter des Brexit Vorrang hat. Man kann gespannt sein, wie dieser Brexit-Streit ausgeht.

Quelle: Ständiger Schiedsgerichtshof Den Haag


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