Da staunte Cock van der Hulst nicht schlecht, als er im Calandkanal einen ihm unbekannten Fisch am Haken hatte, der sich als Chamäleon-Grundel entpuppte. Nach der Shimofuri-Grundel, die in 2022 entdeckt wurde, ist die neue Fischart nun schon die zweite invasive Art aus Japan in niederländischen Gewässern.
Wissenschaftler vermuten, dass die Chamäleon-Grundeln im Ballastwasser von Schiffen in die Niederlande gelangt sind. Der Fangplatz befand sich nicht weit vom Rotterdamer Hafen in einem stark befahrenen Schifffahrtsgebiet.
Nicht neu für den Fischarten-Sammler
Cock van der Hulst ist ein Fischartensammler, der davon gehört hatte, dass die Fische über schlammigen Böden zu finden sind. Neben einigen schwarzen Grundeln, fing er kurz vor dem Angelende einen Fisch, den er für eine Shimofuri-Grundel hielt. Da er aber nicht ganz sicher war, kontaktierte er Sportvisserij Nederland, die ihn informierten, dass sein Fang eine Chamäleon- Grundel war. Später wurde dies durch einen japanischen Fischereibiologen bestätigt. Cock war allerdings etwas enttäuscht, denn auf einer Geschäftsreise nach Hongkong hatte er in 2023 schon einmal eine Chamäleon-Grundel gefangen. Daher war die Art für ihn nicht neu.
Chamäleon-Grundel: Invasorin aus dem äußersten Osten
Chamäleon-Grundeln kommen in Japan, Korea, China und Sibirien vor. Sie leben im Brack- und Salzwasser und werden maximal 11 cm groß. Sie vertragen höhere Salzwerte als die sehr ähnlichen Shimofuri-Grundeln. Außerdem haben sie weiße Ränder um die zweite Rückenflosse. Doch woher stammt der Name? Chamäleon-Grundeln können in der Farbgebung schnell von einem Streifenmuster (Längsstreifen) zu einem eher balkenförmigen Muster (Querstreifen) wechseln.
Sollten Sie eine vermutliche Chamäleon-Grundel fangen, machen Sie bitte ein Foto und schicken dieses per E-Mail an [email protected]. Fischereibiologen untersuchen dann den Fang.
Quelle: Sportvisserij Nederland