Die Gespräche zur geplanten Fusion der beiden deutschen Anglerverbände ruhen. Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) hat die Gespräche ausgesetzt. In einer Mitteilung äußert der Deutsche Anglerverband (DAV) sein Bedauern zur derzeitigen Situation.
Mit Bedauern hat der Deutsche Anglerverband e.V. (DAV) das vom Verband Deutscher Sportfischer e.V. (VDSF) mit Schreiben vom 1. Februar 2011 bekanntgegebene Aussetzen der Gespräche zur Verschmelzung und darüber hinausgehende Mitteilungen auf der Internetseite des VDSF zur Kenntnis nehmen müssen. Die Fusionsgespräche wurden bekanntermaßen im Auftrag der Dachverbände von beiderseitigen Kommissionen, bestehend aus sechs Personen (zumeist Vertreter großer Landesverbände), den sogenannten Verhandlungskommissionen, begonnen. Wie mehrfach betont wurde, haben diese Gremien eine hervorragende Arbeit geleistet, die sich unter Beteiligung der Geschäftsführenden Präsidien unserer beiden Verbände fortsetzen sollte. Vornehmlich wurde an einer Satzung für einen gemeinsamen Verband und einem Verschmelzungsvertrag gearbeitet. Obwohl anlässlich gemeinsamer Beratungen im April 2010 in Göttingen und auch bis zum Deutschen Fischereitag in München Anfang September noch keine abschließende Einigkeit über alle Satzungsinhalte bestand, informierte der VDSF öffentlich über einen einstimmig beschlossenen Satzungsentwurf und über einen Verschmelzungsvertragsentwurf, der keine wesentlichen Änderungen erwarten lasse wohlwissend, dass die Entwürfe als solche bis zum 25. November 2010 in den Landesverbänden des DAV zur demokratischen Meinungsäußerung sein würden, weshalb leichte Veränderungen zu erwarten waren. Der VDSF hat trotzdem die Beteiligung seiner Verhandlungskommission an den weiter notwendigen Verhandlungen ohne vorherige Information an den DAV überraschenderweise beendet. Gleichfalls erstaunt war der DAV, als er mit Schreiben vom 25. Oktober 2010 kommentarlos einen neuen Verschmelzungsvertrag vom VDSF übersandt bekam, der wesentlich von den bisher in Absprache erstellten Entwürfen abwich, in die sowohl die Erfahrungen des VDSF als auch die des DAV einflossen. Dennoch hat der DAV versucht, sich bis zu einem neuen Beratungstermin am 7. Januar 2011 in Leipzig auf diese geänderte Situation einzustellen. Eine angekündigte Reaktion auf den Vorschlag des DAV, den Verschmelzungsvertrag in einem Fachgremium abschließend zu beraten, ließ der VDSF leider offen. Erfreulicherweise war zumindest ein erstmals gemeinsamer Satzungsentwurf das Ergebnis der Beratung in Leipzig, in den die Ergebnisse der DAV-internen Diskussion eingearbeitet waren. Für einige inhaltliche Schwerpunkte behielt sich jedoch der VDSF weitere Änderungen vor. Statt mit einem Aussetzen der Fusionsgespräche hat der DAV vielmehr mit der baldigen angekündigten Reaktion des VDSF bezüglich des DAV-Vorschlags zum weiteren Vorgehen in Sachen Verschmelzungsvertrag und mit Informationen zu den VDSF-internen Beratungen zu den o.g. Satzungsinhalten gerechnet, um innerhalb der vorgesehenen Zeit im Jahr 2011 die Verschmelzung nach Klärung von Detailfragen abschließend vorbereiten zu können. Natürlich ist es dem DAV nur möglich einer Verschmelzung zuzustimmen, wenn zum einen die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen und zum anderen die Interessen der Anglerschaft im DAV berücksichtigt werden. Nichts anderes wurde wiederholt von unseren Verbandsvertretern in öffentlichen Darstellungen und internen Diskussionen zum Ausdruck gebracht. Unisono wurde immer wieder herausgestellt, dass die gleichberechtigte Verschmelzung gewünscht wird. Selbstverständlich sind damit auch Bedenken verknüpft. Hier hat der DAV unablässig und offen Aufklärungsarbeit geleistet. Die Veröffentlichungen des VDSF zum Aussetzen der Fusionsgespräche möchte der DAV im Einzelnen nicht kommentieren. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man viele subjektive Darstellungen, teilweise im nicht richtigen Kontext aufgezeigte Gesichtspunkte, persönliche Angriffe und einen Mangel an Fakten. Der DAV wird sich weiterhin dafür einsetzen, im Sinne der Angler Deutschlands zu einer Vereinigung der Verbände zu einem Anglerverband mit dem Status eines anerkannten Naturschutz- und Umweltverbandes zu kommen. Die Richtschnur wurde von der Hauptversammlung des DAV im Jahr 2009 vorgegeben und behält in unserem Verband ihre Gültigkeit. Unter diesen Voraussetzungen werden wir im DAV weiterhin geschlossen und satzungsgemäß für ein waidgerechtes Angeln eintreten und auch die gute Zusammenarbeit zwischen Landesverbänden des VDSF und des DAV weiter befördern. Es ist uns daran gelegen, trotz ausgesetzter Fusionsgespräche gemeinsame Standpunkte der Anglerschaft im VDSF und DAV wie bisher auch gemeinsam öffentlich zu vertreten und sobald wie möglich, noch vor dem Deutschen Fischereitag in Dresden, unsere bereits weit vorangekommenen Gespräche wieder aufnehmen zu können.