Der Biber kommt wieder: Fluch und Segen zugleich

Biber galten als ausgerottet, haben sich aber durch starke Bemühungen wieder in Deutschland angesiedelt. Das hat für den Menschen Vor- und Nachteile.

Der Biber ist angewiesen auf ein tieferes Gewässer, um seinen Unterschlupf zu bauen. Dafür verändert er auch einfach mal eine gesamte Landschaft. Foto: Unsplash / Sarka Krnavkova

Bild: Unsplash/Sarka Krnavkova

Der Biber ist angewiesen auf ein tieferes Gewässer, um seinen Unterschlupf zu bauen. Dafür verändert er auch einfach mal eine gesamte Landschaft.

Der Biber galt in weiten Teilen Deutschlands als ausgerottet. Seit einigen Jahren aber ist wasserlebende Nager wieder dabei, sich auszubreiten. Die stark geschützten Tiere sind wichtige Bestandteile von Ökosystemen, können aber dem Menschen auch viele Probleme machen.

Begehrter Biber

Besonders für sein Fell und Fleisch wurde das aquatische Nagetier vor 200 Jahren gejagt. Diese Bejagung hat zur einer fast vollständigen Ausrottung geführt. Auch die Eingriffe des Menschen in die Flussläufe hat dem Biber viele Lebensräume streitig gemacht. In Deutschland ist der Biber streng geschützt gemäß dem Bundesnaturschutzgesetzes.

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Natürliches Talent als Architekt

Durch die Eigenart des Bibers, Wasser durch selbst gebaute Dämme aufzustauen, kann eine einzelne Biberfamilie einen ganzen Landstrich nachhaltig verändern. Bei Münster renaturiert der Biber so das Auenland und schafft Lebensraum für eine Vielzahl heimischer Arten. Der Rückstaueffekt der Dämme leistet außerdem ein Beitrag zum Hochwasserschutz als auch der Grundwasserbildung. Die Sinne des Bibers sind ausgesprochen scharf und sein instinktives Verständnis vom Wasser lässt manche menschliche Spezialisten im Schatten stehen.

Wo Biber und Mensch sich treffen

Wie es so ist mit der Wiedereinführung einer Art in von Menschen besetzten Gebieten, kommt es unweigerlich zum Konflikt. So unterscheiden Biber nicht zwischen Bäumen, die sie abnagen, und können besonders Forstwirten schwere Schäden zufügen. Denn die mit Eisen angelagerten Zähne machen auch vor dicken Stämmen keinen Halt.


Aber ihre inoffiziellen Bauvorhaben können ebenso Feldstraßen und ähnliche Infrastruktur überschwemmen oder Staudämme untergraben. So ist zum Beispiel ein Deichbruch in Groß Schacksdorf in diesem Jahr auf die Arbeit von Bibern zurückzuführen. Besonders ärgerlich für den Teichwirt, dem nun die Fische davon geschwemmt wurden.

Gezieltes Bibermanagement als Lösung

Dort, wo Biber und Mensch aneinander geraten, kann schnell die Forderung nach der Bejagung des Heimarchitekten kommen. Doch sehen die Schutzrichtlinien diesen Schritt nicht vor. Stattdessen setze man auf Bibermanagement, um ein friedlicheres Miteinanderleben zu ermöglichen.

Bibermanagement umfasst dabei ein geschultes Lenken des Wassernagers, damit die Schäden an Besitz so gering wie möglich wird. Darunter zählen unter anderen das Anbringen von Drahthosen an Obstbäumen, Definition von Ausgleichsflächen oder dem Einbau von Gittern in neuen Dämmen. Durch genaue Beobachtung der Population und deren Verbreitung möchte man außerdem den Biber gezielt dort hinbringen, wo er am meisten Nutzen hat.

Quellen: rheinmainverlag.de, rbb24.de


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