Am äußersten Zipfel Russlands, zwischen Asien und Alaska, liegt
Kamtschatka – eine Halbinsel mit glasklaren Flüssen, kochenden Seen und
bis zu 4000 Meter hohen feuerspeienden Vulkanen. Wer in dieser Abgeschiedenheit lebt, muss vieles
entbehren und hat oft einen ungewöhnlichen Beruf: So wie Alexej Maslow,
der Lachszähler von Kamtschatka. Rund 200 Flüsse fliegt er pro Saison im
Hubschrauber ab, um zu schätzen, wie viele Lachse darin ziehen. Fische
zählen im Flug – wie geht das?
Der Lachs ist auf Kamtschatka aber nicht nur Lebensgrundlage vieler Menschen, sondern auch der riesigen Braunbären. Bis zu 50 Kilogramm Lachs fressen erwachsene Kamtschatka-Bären am Tag, und wagen sich bei ihren Fischzügen auch schon mal bis in die Siedlung der Forscher vor. So hat Alexej Maslow extra den Bärenjäger Wassili für den Schutz der Forschungsstation engagiert. Er duldet lediglich die Bärenwaisen Mischa und Mascha, die regelmäßig die Nähe der Menschen und Schutz vor ihren großen Artgenossen suchen. So lebt Alexej schon seit 25 mit den Bären und den Lachsen. Doch in den letzten Jahren spürt auch er eine Veränderung, beginnt um sein Paradies zu fürchten: „Wir spüren schon den Griff danach sie bauen Pipelines und es soll Gold abgebaut werden. Aber wir wissen doch: nach dem Öl und dem Gold wird es keinen Platz mehr für solch ein Leben geben.“