In Amerika gibt es mehr als 50 Millionen Angler – und der Sport erfreut sich wachsender Beliebtheit. Damit gibt es deutlich mehr Angler in den USA als in Deutschland; nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch relativ betrachtet.
In 2021 waren sogar mehr als 52 Millionen Angler über sechs Jahren, wie die Daten der „Recreational Boating & Fishing Foundation“ (RBFF) belegen. Damit ist die Anglerzahl seit sechs Jahren kontinuierlich gestiegen. „Eigentlich hatten wir gehofft im Jahr 2021 unser Ziel von 60 Millionen Anglern erreichen zu können“, gibt RBFF-CEO Dave Chanda zu. „Aber es sind immer noch viele Amerikaner am Angeln interessiert. Im vergangenen Jahr gingen weitere 2,3 Millionen Menschen zum Angeln, mehr als vor der Covid-Pandemie.“
Wie auch hier in Deutschland führte Corona zu einem deutlichen Zuwachs an Anglern. Dass ein Hobby an der freien Luft so viel Zulauf hat, dürfte in Zeiten von Mindestabständen und Masken niemanden verwundern.
„Vor allen Dingen gab es unter unseren besonderen Zielgruppen wie Frauen, Spanisch sprechenden Menschen und Jugendlichen gewaltige Zuwächse“, so Chanda. 13 Millionen Jungangler zwischen 6 und 17 Jahren waren in 2021 mindestens einmal zum Angeln. Auch 19,4 Millionen Frauen fanden Gefallen an dem Sport. Unter den „Hispanics“, also der spanisch sprechenden Bevölkerung nahmen 4,7 Millionen eine Angelrute in die Hand. Die Zahlen zeigten auch, dass Menschen, die schon früh mit dem Angeln begannen, auch im Alter diesen Sport betrieben.
Mehr Angler in den USA als in Deutschland: Was heißt das fürs Angeln allgemein?
Über 50 Millionen Angler sind eine gewaltige Zahl. Wenn sie ein eigener Bundesstaat wären, dann wären sie sogar der bevölkerungsreichste im ganzen Land (mit 10 Millionen Einwohnern mehr als Kalifornien). Doch wenn man bedenkt, dass in den USA insgesamt 330 Millionen Menschen leben, wird die Zahl noch beeindruckender. 16 Prozent der Bevölkerung sind Angler – also etwa jeder sechste Amerikaner.
Vergleicht man die Zahlen mit Deutschland, zeigt sich ein interessanter Unterschied. So gingen im Jahr 2021 6,64 Millionen Menschen mindestens einmal pro Jahr angeln – das entspricht 9,4 Prozent. An diesen Zahlen lässt sich der Stellenwert des Angelns in der Bevölkerung bemessen. Während sich jeder zehnte Deutsche als Angler identifiziert, sind es in den USA nicht nur fast zehnmal so viele, sondern auch ein viel größerer Anteil an der Gesamtbevölkerung.
Wie unsere Gesellschaft wohl aussähe, wenn es doppelt so viele Angler gäbe? Sicher ist eins: Beim Thema Gewässer- und Artenschutz wären unsere Stimmen bestimmt deutlich lauter. Auch wenn’s an manchen Gewässern dann manchmal etwas eng werden könnte …
Quelle: Statista (USA), Statista (Deutschland)