Diese Haie leuchten im Dunkeln: Was hat es damit auf sich?

Laternenhaie tragen ihren Namen nicht zu unrecht. In Neuseeland haben Forscher nun zum ersten Mal die Leuchtfähigkeit von Haien dokumentiert.

Der Schokoladenhai ist das größte leuchtende Wirbeltier. Die faszinierende Fähigkeit dient der Tarnung.

Bild: J. Mallefet, D.W. Stevens & L.Duchatalet

Der Schokoladenhai ist das größte leuchtende Wirbeltier. Die faszinierende Fähigkeit dient der Tarnung.

Nein – mit einem Atomunfall hat dieser Beitrag nichts zu tun. In der Natur gibt es einige Tiere, die in der Lage sind, zu leuchten. Man denke hier beispielsweise an Glühwürmchen. Dieses Phänomen, genannt Biolumineszenz, beobachtet man besonders häufig bei Meerestieren, welche die dunklen Regionen der Tiefsee bewohnen. In Neuseeland wurde bei Haien nun diese Fähigkeit zum ersten Mal dokumentiert und genauer untersucht, wie und warum Haie leuchten.

Haie, die leuchten: Laternenhaie sind weit verbreitet

Forscher fingen die leuchtenden Haie bei Neuseeland, nahe dem unterseeischen Gebirgszug „Chantham Rise“ und untersuchten ihre Leuchtfähigkeit später im Aquarium und Labor. Wer einmal in Norwegen beim Tiefseeangeln war, hat womöglich sogar schon einen der leuchtenden Haie in Händen gehalten. Die dunkel gefärbten und meist winzigen Räuber werden allgemein als Laternenhaie bezeichnet und sind weit verbreitet. Als Beifang gehen die zu den Dornhaien gehörenden Fische gerne an Naturköder.

Unter den leuchtenden Arten befindet sich auch der seltsam anmutende Schokoladenhai (Dalatias licha), welcher mit einer Körperlänge von bis zu 1,80 Meter nun als das größte leuchtende Wirbeltier gilt. Die Haie leben in einer Tiefe von 40 bis 1800 Metern, bevorzugen jedoch Tiefen zwischen 300 und 600 Metern.

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Getarnt durch Leuchtkraft: Wenn dem Hai ein Licht aufgeht

In diese Tiefe, welche auch als Dämmerungszone bezeichnet wird, dringt nur noch ein wenig Licht vor. Im freien Wasser sind Versteckmöglichkeiten Mangelware. Als eine Möglichkeit, sich zu tarnen, hat sich die Natur hier etwas Interessantes einfallen lassen. Um gegen das Restlicht, welches von oben einfällt, keinen Schatten zu werfen, gibt es nur eine Möglichkeit: selbst zu leuchten! Das ist vermutlich auch der Grund, wieso hauptsächlich die Bäuche der Haie leuchten: Von unten betrachtet erscheinen sie so gegen das Licht unsichtbar.

Die Forscher vermuten, dass die Laternenhaie ihre Biolumineszenz nicht nur nutzen, um von Räubern unentdeckt zu bleiben. Wahrscheinlich verwenden Sie ihre Leuchtkraft auch, um sich an ihre Beute heranzupirschen, oder zur Kommunikation.

Quelle: Frontiers in Marine Science


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