Einen Fang sichern und dafür nicht einmal die Rute auswerfen? Mit einer Drohne und etwas Know-How kein Problem. Das Drohnen-Fischen gewinnt mehr und mehr an Popularität in der Welt des Angelns. Aber was hat es damit eigentlich genau auf sich?
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— Florida East Coast Surf Fishing (@east_surf) November 20, 2019
Was ist Drohnen-Fischen eigentlich?
Das Drohnen-Fischen hat sich dabei besonders in Südafrika und Amerika durchgesetzt, wo raues Wasser und Riffe das Auswerfen erschwert. Beim Drohnen-Fischen nutzt man nämlich – wie der Name schon sagt – eine Drohne, um aus der Luft Fischbestände in Seen oder an der Küste zu sichten, den idealen Angelplatz zu finden oder an diesen Stellen den Köder auszuwerfen. Wie dieser Mechanismus aussieht, variiert aber stark von Modell zu Modell. Je nach Modell und Fähigkeiten des Piloten kann man auch Aufnahmen im Wasser machen, was dem Angler natürlich komplett neue Einsichten bringen kann.
Auch direktes Fischen soll mit der Drohne kein Problem sein. So kann man Orte befischen, die besonders an der Küste zu weit für selbst den besten Angler wäre. Die Rute auszuwerfen wird damit unnötig.
Drohne statt Echolot
Um sicherzustellen, dass es auch wirklich etwas zu fangen gibt, hat sich das Echolot als Hilfsmittel heutzutage durchgesetzt. Die Drohne macht dem Fischfinder diesen Job aber streitig. In vielen Situationen lässt sich mit einer Drohne nämlich genauso gut feststellen, wo sich Fische befinden, wie mit einem Echolot – und das für bereits recht wenig Geld. Wenn man sich dann noch deutlich umfangreicheren Einsatzmöglichkeiten anschaut, kann die Drohne schon bestechen.
Umweltschützer warnen
Besonders Umweltschützer sehen diese neue Angeltechnik sehr kritisch. Fischbestände haben in Küstenregionen Gebiete erschlossen, in denen sie von Angler mit Rute oder Boot nicht erreicht werden konnten. Diese Ruhegebiete können jetzt durch Drohnen ebenso zielsicher befischt werden. Experten warnen daher vor einer langfristigen Schädigung der Bestände.
Aber auch der Drill an sich wird kritisch angesehen, da die Fische jetzt deutlich länger gegen den Zug des Anglers ankämpfen müssen. Laut Bruce Mann, Wissenschaftler am Ozeanografischen Forschungsinstut in Südafrika, führe diese größere Anstrengung zum Aufbau von Milchsäuren im Fisch, wodurch sich Stresshormone bilden, der pH-Wert des Blutes sinkt und nachbleibende Erschöpfung bildet. Damit seien besonders die klassischen, starken Zielfische für Raubfische leichte Beute, wenn sie wieder freigelassen werden.
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Rechtlich ungeklärt
In Deutschland gibt es zum Einsatz von Drohnen beim Angeln keine Gesetze. Es gelten also die allgemeinen Regeln zum Einsatz von Drohnen im Verbund mit den geltenden Fischereigesetzen. In anderen Ländern herrscht ähnliche juristische Unklarheit aufgrund der Neuheit dieser Methode. Aber aufgrund der steigenden Aufmerksamkeit und der Sorge, um den Schutz von Fischbeständen, könnten striktere Regulationen notwendig sein.
In Anglergemeinschaften spaltet diese neue Praktik die Gemüter. Für die einen ist es ein neuer Kick, der dem Hobby eine neue Perspektive gegeben hat, und für die anderen hat das nichts mehr mit Angeln zu tun. Das Nutzen einer Drohne ergibt in jeden Fall einen klaren Vorteil im Vergleich zum klassischen Auswerfen und Einholen.
Quellen: northcoastcurier.co.za, legalreader.com, bmvi.de