Der US-Bundesstaat Vermont liegt im Norden des Landes, und im Winter fallen die Temperaturen meist weit unter den Gefrierpunkt. Eisangeln hat hier einen hohen Stellenwert – so hoch, dass auch Turniere ausgetragen werden. Ein geplanter Wettkampf auf dem Lake Champlain, einem über 1.200 Quadratkilometer großen See, musste nun jedoch abgesagt werden. Das Eis ist zu dünn, um Menschen zu tragen. Vergangene Woche starben 3 Männer, während sie auf dem See angelten.
Angelturnier nach Unfällen abgesagt
Das „Annual Ice Fishing Derby“ ist eines der größten Turniere, die auf dem See stattfinden. Dieses Jahr hätte es zum 43. Mal ausgetragen werden sollen. Doch nur wenige Stunden vor dem Start entschieden die Veranstalter, es abzusagen. Das teilten sie in einem Facebook-Beitrag mit. Die Polizei habe ihnen dringend dazu geraten, weil das Eis auf dem See nicht trägt. Die Veranstalter riefen alle Angler dazu auf, das Eis so schnell wie möglich zu verlassen. Tickets für das Turnier werden erstattet.
3 Angler sterben, nachdem sie im Eis einbrechen
Der Aufruf folgte auf zwei Unfälle, die in der letzten Woche passiert waren. Am Donnerstag brach ein 62-jähriger Angler namens Wayne Alexander durchs Eis. Er war um die Mittagszeit auf dem Lake Champlain unterwegs und hätte abends zu Hause sein sollen. Als er dort aber nicht auftauchte, schickte die Polizei einen Suchtrupp. Sie fand zunächst sein Auto, den Angler selbst dann um ca. 21.30 Uhr treibend im Wasser. Er trug zwar einen Floatation Suit, der ihn an der Oberfläche hielt, starb jedoch kurze Zeit später im Krankenhaus. Die Polizei geht von einem Unfall aus.
Am Samstag geschah ein weiteres Unglück, bei dem 2 weitere Männer starben. Der 71-jährige John Fleury und sein 88 alter Bruder Wayne starben auf ähnliche Weise. Sie waren mit einem UTV, einem kleinen Nutzfahrzeug, aufs Eis gefahren und dort eingebrochen. Taucher fanden den älteren Mann noch immer im Auto sitzend, sein jüngerer Bruder starb wenig später im Krankenhaus.
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„Eis ist nie zu 100% sicher“
Um weitere Unfälle dieser Art zu vermeiden, wurde das Angelturnier abgesagt. „Aufgrund der deutlich erhöhten Temperaturen, die in dieser Region in den letzten 2 Monaten aufgetreten sind, können Eisdecken in Seen und Teichen unterschiedlich dick sein“, schrieb der örtliche Wetterdienst in einer Mitteilung. „Eis ist nie zu 100% sicher. Wenn Sie sich nicht sicher sind, betreten Sie es nicht! Bleiben Sie in Sicherheit.“
Eisangeln ist in den nördlichen Teilen der USA und auch Kanada eine beliebte Freizeitaktivität im Winter. Angler verbringen oft viele Stunden auf dem Eis. Manche stellen dafür sogar beheizte Zelte, sogenannte Shantys auf. Oftmals sind die Eisdecken selbst auf großen Gewässern dann so dick, dass man fast bedenkenlos darauf angeln kann. Ein Risiko bleibt jedoch immer bestehen.