Ein Projekt des Fischervereins Traunsee trägt Früchte. Nach mehreren Jahren intensiven Besatzes gehen den Anglern im so genannten Traunstau wieder vermehrt Perlfische als Beifang an den Haken. Der geschützte Fische kommt umgehend in sein Element zurück.
Der Traunsee gehört zum ursprünglichen Verbreitungsgebiet des Perlfisches, dennoch war er dort viele Jahre lang verschollen. Der Fischerverein Traunsee startete im Jahr 2004 ein Besatzprojekt mit dieser Fischart nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union). Gemeinsam mit der Fischaufzuchtanlage Kreuzstein am Mondsee gelang es, Perlfische aus dem Einzugsgebiet des Traun-Ager-Systems künstlich zu erbrüten und aufzuziehen. Die vorgestreckten Brütlinge wurden anschließend sechs Jahre lang im Traunsee besetzt. Bereits seit drei Jahren werden im Traunsee und vor allem im so genannten Traunstau, dem Ausfluss des Sees, wieder kleine Perlfische als Beifang beim Angeln mit der Nymphe gefangen. In der Saison 2010 schließlich konnten sowohl im See als auch im Traunstau bereits Exemplare mit bis zu 65 Zentimeter Länge von den Lizenznehmern gefangen werden. Der Perlfisch ist in Oberösterreich ganzjährig geschont, da sein Hauptverbreitungsgebiet auf wenige Seen des Voralpenlandes (Mondsee, Attersee, Wolfgangsee) beschränkt ist. Natürlich werden alle von den Anglern gefangenen Perlfische wieder schonend zurückgesetzt. Der Fischerverein Traunsee hat damit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt bedrohter Fischarten geleistet, und zudem bewiesen, dass sich Angelfischer auch um wirtschaftlich und sportfischereilich nicht interessante Fischarten bemühen.