Es sieht grausig aus, das leere Flussbett der Themse, welches nur noch von einem kleinen Rinnsal durchflossen wird. Schuld sind die übermäßig heißen Temperaturen der letzten Monate. Naturschützer warnen vor weiterer Wasserknappheit auch in anderen englischen Flüssen. Der River Trust-Experte Dr. Rob Collins erklärt: „Die Themsequelle in Gloucestershire ist fast versiegt. Auf fast sieben Kilometern sieht man nur noch ein Rinnsal.“
Wasserversorger sparten jahrelang an der falschen Stelle
Der Wasserversorger „Thames Water“ wurde scharf dafür kritisiert, dass man eine Entsalzungsanlage für 250 Millionen englische Pfund nicht gebaut hätte. Außerdem wären Gartenbesitzer erst dazu angehalten worden, kein Brauchwasser mehr zu verwenden, als der Fluss schon fast ausgetrocknet war. Auch Paul Lewis, Finanzexperte bei der BBC, beklagt: „Eigentlich haben wir keine Wasserknappheit, sondern ein nur begrenztes Wassermanagement. Was man heute sieht, ist nicht allein die Hitze, sondern jahrelanges Mismanagement und Sparen an der falschen Stelle.“ Er ging sogar noch weiter und bezeichnete die Wasserversorgung als „Industrie, in der Geld wie Wasser fließt, aber Wasser wie Abwasser“.
Auch am Wensum, einem anderen englischen Fluss, hab es keine Strömung mehr. Das betrifft vor allem den Bereich um die Bintry-Wassermühle. „Eine Mühle ohne Wasser ist wie ein Pub ohne Bier“ erklärt Paul Seaman, dessen Familie die Mühle seit 1906 in Besitz hat.
Quelle: Angling Times