Der amerikanische Angler Gabe Brannick fing in der letzten Aprilwoche einen Marmorkarpfen, der den bestehenden Weltrekord der IGFA (International Game Fish Association) um etwa 9 kg übersteigt.
„Als hätte jemand den Stöpsel aus dem Fluss gezogen“
Brannick befischte den Neosho-Fluss im US-Staat Oklahoma als Gast des „High Water Guide Service“. Er war auf der Suche nach Löffelstören, als er den riesigen Fisch zufällig von außen hakte. Da der Marmorkarpfen also nicht gebissen hatte, wird die IGFA ihn nie als neuen Weltrekord anerkennen.
„Diese Fisch kämpfen enorm und bei diesen war es so extrem, als ob jemand den Stöpsel aus dem Fluss gezogen hätte“, äußerte sich der High Water Guide Service auf seiner Facebook-Seite.
Marmorkarpfen sind eine invasive Art
Nach Stellungnahme des Oklahoma Department of Wildlife Conservation (ODWC) wurden Marmor- und Silberkarpfen aus Ostchina von privaten Fischfarmern in Arkansas in die USA eingeführt. Die großen Fische kamen dann in den 1980er Jahren immer mehr auch in öffentlichen Gewässern vor. Sie sollten dazu dienen, Bewuchs von Wasserpflanzen einzudämmen – doch dieser Plan ging nicht auf, als man bemerkte, dass Marmorkarpfen sich vor allem von Zooplankton ernähren und sich für Grünzeug nur wenig interessieren.
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Die Fressgewohnheiten der invasiven Karpfenartigen gleichen damit denen des begehrten einheimischen Löffelstörs (Paddlefish) und anderen ebenfalls einheimischen Fischarten und Muscheln, sodass sie mit ihnen um Nahrung konkurrieren. In einigen Gewässern sind Marmor- und Silberkarpfen so zahlreich, dass sogar die US Army inzwischen daran beteiligt ist, ihre Ausbreitung zu bekämpfen.