Der Verband Deutscher Sportfischer hat den Stör (lat.: Acipenser sturio L.) zum Fisch des Jahres 2001 gewählt. Der „gemeine“ Stör, auch echter oder Atlantischer Stör genannt, gilt in Deutschland seit etwa den 30er Jahren als verschollen oder gar ausgestorben.
Bis ca. in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein war diese Fischart ein bedeutender Teil der heimischen Fischfauna. Vereinzelt existieren noch Exemplare in wissenschaftlichen Einrichtungen, insbesondere in Frankreich. Der Stör wird 2 bis 3 Meter lang. Es sind in der Literatur sogar Hinweise auf „Rekordlängen von bis zu 5 m und bis zu einer Tonne Gewicht“ zu finden. Das Verbreitungsgebiet des Störs reichte von der Ostatlantikküste über Nordskandinavien bis Marokko, es gab ihn im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Seine Laichwanderung führte ihn in Rhein, Elbe und Oder jeweils bis in die Oberläufe. Noch in den zwanziger Jahren wurde ein Stör in der Vechte, ein Nebenfluss des Rheins, gefangen. Die Ursachen für sein Verschwinden in Deutschland sind eindeutig. Der Stör wurde Opfer von Flussregulierungen, Gewässerverschmutzungen und Überfischung. Schon im 19. Jahrhundert, als die Störfischerei aus den genannten Gründen zum Erliegen kam, wurde erfolglos versucht, den Stör künstlich zu vermehren. Diese Versuche werden auch heute unternommen. Der Verband Deutscher Sportfischer unterstützt die Versuche, die heute von der „Gesellschaft zur Rettung des Störs (A. sturio L.) e.V., mit Sitz in Rostock, unternommen werden. Der Stör steht auch stellvertretend für alle aquatischen Lebewesen, deren Lebensraum „Gewässer“ durch Eingriffe des Menschen leichtfertig und gedankenlos vernichtet wurden und die für uns fast unwiederbringlich als Bestandteil unseres Ökosystems verloren gegangen sind. Das Beispiel „Stör“ zeigt auch, dass trotz moderner Forschung und vielfältiger Bemühungen die Folgen eines einmal eingeleiteten Prozesses, der die Vernichtung einer Tierart auslöste, nicht so einfach umgesetzt und ungeschehen gemacht werden können. Es wäre schade, wenn unser heimischer Stör auch für die Zukunft in unseren Gewässern als ausgestorbene Art nur noch in unserer Erinnerung leben müßte. Quelle-VDSF, vor Mai 2009