Immer wieder versuchen sich Angler mit faulen Tricks in die Rekordlisten ihrer Lieblingsfischarten zu schmuggeln. Doch das lohnt sich nicht, wie ein Fall aus den USA beweist. Der Angler Bobby Parkhurst hatte sich einen Rekord erschlichen – indem er seinen Fang mit Kugellagern beschwerte.
Angler stopfte seinen Fang mit Kugellagern
Im November erkannte der US-Bundesstaat Kansas den riesigen Crappie (eine Art von Sonnenbarsch) von Parkhurst als neuen Staatsrekord an. Anfang Februar tauchten jedoch Beamte der Behörde „Wildlife and Parks“ bei ihm auf und beschlagnahmten den Fisch, der im Gefrierfach lag. Sie untersuchten ihn erneut und machten die Anerkennung rückgängig. Warum? Eine Röntgen-Untersuchung zeigte ganz deutlich, dass sich zwei Kugellager im Magen des Fisches befinden.
Die Beamten konnten Parkhurst nachweisen, dass er bei der Fangmeldung betrogen hatte. An der ersten Wiegestelle, an der er es direkt nach dem Fang versucht hatte, lag das Gewicht des Crappies noch deutlich unterhalb des alten Rekordfisches von 1964. Die Waage zeigte 3,73 Pfund, was umgerechnet ca. 1,69 kg sind. Daraufhin fuhr er zu einer zweiten Wiegestelle, wo der Fisch dann plötzlich deutlich schwerer war: 4,07 Pfund oder 1,85 kg. Dieses Gewicht lag über dem alten Rekord.
Ein Ladenbesitzer erinnert sich
Herausgekommen war der Schwindel, als der Angelladen-Besitzer, bei dem das erste Wiegen stattgefunden hatte, sich bei den Rangern meldete und den „angeblichen“ neuen Crappie-Rekord, den er in einer Zeitschrift gesehen hatte, in Frage stellte. Er konnte sich genau an das Wiegen erinnern, hatte sich aber gewundert, dass Parkhurst kein Foto und Zertifikat von dem Fisch wollte. „Ich wiege die Fische vieler Leute“, sagte der Besitzer in einer Stellungnahme. „Wenn sie ihre Fänge herbringen, mache ich meine Aufgabe. Aber ich lüge für niemanden.“
Dieser Hinweis reichte den Beamten, Parkhursts Wohnung und seine Gefriertruhe zu untersuchen, wo sich der Fisch glücklicherweise noch befand. Röntgenuntersuchungen zeigten dann eindeutig zwei Metall-Kugellager im Magen des Fisches. So konnten die Beamten Parkhurst des Betrugs überführen. Tatsächlich fanden die Beamten im Nachgang heraus, dass Parkhurst kein unbeschriebenes Blatt war: Der Angler musste sich bereits mehrfach wegen Betrugs verantworten. Welche Strafe Parkhurst für sein jüngstes Vergehen erwartet, steht noch nicht fest.
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Ähnlicher Fall im letzten Jahr
Der Fall erinnert an einen Betrug aus dem letzten Jahr. Zwei Angler hatten ihre Fische mit Blei ausgestopft, um bei einem Bass Pro-Turnier zu gewinnen, dem Lake Erie Walleye Trail. Dabei ging es nicht um einen Rekord, sondern um mehrere Tausend Dollar Preisgeld. Sie wurden noch am selben Tag öffentlich überführt und für mehrere Jahre vom Wettbewerb ausgeschlossen. Außerdem mussten sie je 2.500 Dollar Strafe zahlen und einige Tage im Gefängnis absitzen.