Fisch und Schmerz? Neue Studie facht Debatte wieder an

Ein kanadisches Forscherteam hat das Verhalten von Fischen auf Basis von Verwundungen untersucht. Die Ergebnisse sind vor kurzem veröffentlicht worden.

Der Barsch am Haken. Wie sehr stört den Fisch die Wunde? Fühlt ein Fisch Schmerz? Das haben kanadische Forscher untersucht.

Bild: BLINKER

Der Barsch am Haken. Wie sehr stört den Fisch die Wunde? Das haben kanadische Forscher untersucht.

Können Fische Schmerz empfinden? Das ist eine Frage, die seit Jahrzehnten diskutiert wird. Die Laborstudie einer kanadischen Forschergruppe gibt neue Einblicke in die Verhaltensunterschiede von gehakten und nicht gehakten Fischen. Im Juni 2021 wurden die Ergebnisse in dem wissenschaftlichen Peer-Review Magazin „Fisheries Research“ veröffentlicht und wirbeln damit die Debatte, ob und inwiefern Fische Schmerzen spüren, neu auf.

Sonnenbarsch am Haken – der Studienaufbau

Die Studie trägt den unhandlichen Titel „Hook retention but not hooking injury is associated with behavioural differences in Bluegill“ (zu Deutsch: „Beibehaltung der Haken, nicht aber Verletzungen durch Haken stehen in Verbindung mit Verhaltensunterschieden bei Blauen Sonnenbarschen“). Die Wissenschaftler haben an Blauen Sonnenbarschen getestet, inwieweit Verletzungen durch Haken das Verhalten der Tiere beeinflusst. Hierfür haben sie drei Testgruppen eingeteilt: Fische, die gehakt und wieder abgehakt wurden; Fische, die gehakt wurden und den Haken weiterhin stecken hatten; und Fische, die nicht gehakt wurden.

Keine sichtbaren Veränderungen

Nach langer Beobachtung zeigten sich geringe bis keine Veränderung bei den ge- und abgehakten Fischen im Vergleich zur unversehrten Testgruppe. Alleine die Barsche, die noch immer den Haken im Maul stecken hatten, zeigten Verhalten, bei dem sie versuchten, die Haken aus ihren Mäulern zu entfernen. Die Sonnenbarsche zeigten sich also widerstandsfähig gegenüber dem geringen Schaden in ihren Mäulern. Vorherig beobachtete Behinderungen im Verhalten seien daher eher auf den Kampf, der Behandlung und Aussetzung von Luft beim Angeln zurückzuführen.

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Beweislage für Schmerzfähigkeit von Fischen ist lückenhaft

Diese Erkenntnisse decken sich mit Ergebnissen aus einer norwegischen Studie von 2014. Hier haben die Wissenschaftler ebenso atlantischen Dorsch gehakt. Das daraus resultierende Verhalten des Dorsches sei ebenso auf die Versuche des Fischen, die Haken zu entfernen, zurückzuführen. Co-Autor der Studie, Dr. Ben Diggles, kommentiert weiterhin, dass es zu viele Unregelmäßigkeiten in den Studien gäbe, die andere Forschergruppen nutzen, um Schmerzfähigkeit in Fischen zu „beweisen“. Des Weiteren attackiert Dr. Diggles Behauptungen über die vermeintliche Intelligenz von Fischen. „Die wirkliche Beweislage steht sicherlich im Widerspruch zur Schlagzeile, dass ‚Fische so klug sind wie Kleinkinder‘“, so Dr. Diggles.  Weitere Forschung sei notwendig, denn Wissenschaft ist in der Regel ein langsamer Prozess – „Es braucht Zeit, um Dinge sorgfältig einzuordnen.“

Quellen: fishingworld.com


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