Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner informierte sich in Warnemünde über neue Forschungsergebnisse und Überwachungsmaßnahmen bezüglich der Fischbestände in europäischen Gewässer und konnte sich über positive Nachrichten freuen.
Die Situation der europäischen Fischbestände entwickelt sich weiter positiv, insbesondere in Nord- und Ostsee. Das zeigt die aktuelle Mitteilung der Europäischen Kommission über die Fangmöglichkeiten im kommenden Jahr (2014):Im Nordostatlantik beträgt der Anteil überfischter Bestände 2014 nur noch 39 Prozent, während er 2007 noch bei 94 Prozent lag. Ein Hauptgrund für die deutliche Erholung der Bestände ist die konsequente Umsetzung von langfristigen Wiederauffüllungs- und Bewirtschaftungsplänen und die Anwendung des Prinzips des maximalen Dauerertrages. Dieser Ertrag gibt die höchstmögliche theoretische Fischmenge an, die einem Bestand auf Dauer durchschnittlich entnommen werden kann, ohne dass der Fortpflanzungs-Prozess erheblich beeinträchtigt wird. Ein gutes Beispiel für die positiven Effekte langfristiger Bewirtschaftungspläne ist der Ostsee-Dorsch. Mittlerweile hat sich der östliche Bestand, der jahrelang als völlig überfischt galt, mehr als verdreifacht. Auch der westliche Dorschbestand wächst. Allerdings ist hier der Fischereidruck nach wie vor sehr hoch. Deshalb haben die Fischereiminister im letzten Jahr sogar eine stärkere Kürzung der Fangmenge beschlossen als von der Kommission ursprünglich vorgeschlagen. Der insgesamt positive Trend zeigt sich jetzt erfreulicherweise auch beim Nordseekabeljau. Der Bestand wächst seit 2006 langsam, aber kontinuierlich an und liegt seit Anfang dieses Jahres mit 72.000 Tonnen das erste Mal seit 1996 wieder oberhalb der Grenze, ab der eine rasche Erholung möglich ist. Auf einem Rekordniveau befindet sich die Scholle: Der Fisch wird in der Nordsee in einer gemischten Fischerei zusammen mit Seezunge gefangen. Der Schollenbestand der Nordsee hat Anfang 2013 mit 663.000 Tonnen den höchsten Wert seit Beginn der Bestands-Berechnungen vor über 50 Jahren erreicht.
Mittlerweile hat sich der östliche Dorschbestand, der jahrelang als völlig überfischt galt, mehr als verdreifacht.
Sorge bereitet derzeit noch die Bestandsentwicklung bei Seelachs, der erkennbar unter Umwelteinflüssen leidet.