Wildlebende Fische können individuelle Taucher anhand äußerer Merkmale unterscheiden, wie eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie belegt, können Fische Menschen erkennen.
Fische mit Wiedererkennungsvermögen
In einem Experiment im Mittelmeer folgten Seebrassen gezielt bestimmten Tauchern, die sie zuvor gefüttert hatten. Die Wissenschaftler nutzten unterschiedlich gefärbte Tauchausrüstungen, um herauszufinden, ob die Fische visuelle Hinweise zur Identifikation nutzen. Als die Farbunterschiede entfernt wurden, verloren die Fische ihre Fähigkeit zur Unterscheidung – ein klarer Beweis dafür, dass sie sich an äußeren Merkmalen orientieren. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Fische nicht nur Menschen erkennen, sondern auch gezielt zwischen Individuen unterscheiden können“, erklärt Maëlan Tomasek, Erstautor der Studie. Dies legt nahe, dass Fische differenzierte Beziehungen zu bestimmten Menschen aufbauen können.
Neue Einblicke in die Fischkognition
Die Studie erweitert das Wissen über das Lernverhalten und die Wahrnehmung von Fischen. Dass wildlebende Tiere schnell lernen, bestimmte Merkmale mit Belohnungen zu verknüpfen, unterstreicht ihre kognitiven Fähigkeiten. Die Erkenntnisse werfen zudem die Frage auf, inwieweit auch andere Fischarten Menschen individuell identifizieren können. „Diese Tiere bewegen sich in einer komplexen Umwelt und interagieren mit zahlreichen Spezies. Dass sie Menschen anhand visueller Hinweise erkennen, sollte uns nicht überraschen“, ergänzt Forschungsgruppenleiter Alex Jordan. Die Studie zeigt, dass Mensch-Tier-Interaktionen selbst in der Unterwasserwelt intensiver sind als bislang angenommen.
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