Seit 2002 läuft in Mecklenburg-Vorpommern, das Projekt
„Erhöhung der fischereilichen Wertigkeit von Seegebieten durch die Errichtung
künstlicher Unterwasserhabitate“. Was sich kompliziert anhört, wird durch den
Untertitel zum Projekt verständlicher und konkret: Es geht um den „Aufbau eines
Großriffs im Fischereischutzgebiet Nienhagen“.
Dabei reichen die Vorarbeiten bis 1994 zurück, als eine erste Studie zum Potenzial künstlicher Riffe an der ansonsten eher strukturarmen Ostseeküste erarbeitet wurde, damals finanziert aus dem Budget der Fischereiabgabe des Landes. Inzwischen tragen das Land und vor allem der EU-Strukturfonds für die Fischerei bis 2006 Finanzinstrument für die Ausrichtung der Fischerei FIAF genannt, seit 2007 Europäischer Fischereifonds EFF die Finanzierung. Die Universität Rostock und der gemeinnützige Verein Fisch und Umwelt e. V. unterstützten das Projekt außerdem über den Betrieb einer Ostsee-Messstation am Riff.
Auf einer Fläche von gut 50.000 Quadratmetern sind inzwischen 1.400 Betonelemente und 2.500 Tonnen Naturstein in elf bis zwölf Metern Wassertiefe am Grund verankert und bilden eine Bewuchsfläche von geschätzt 18.000 Quadratmetern. Betonringe, Tetrapoden, Riffkegel, Netztücher und Leinenkollektoren bilden ein Refugium an Strukturen, die von Organismen aller Art angenommen werden. An zentraler Stelle ragt ein Telemetriemast über die Wasseroberfläche und versorgt die Forscher an Land mit Informationen, darunter Live-Bilder vom Unterwasserleben im Riff.
Ziel des Riffprojektes ist es, Habitate zu schaffen, die von Fischen aller Art, vor allem fischereilich wertvollen Spezies wie Dorsch oder Plattfisch, gut angenommen werden und zur Mehrung der Fischbestände nicht nur im Riffbereich selbst, sondern auch im mehrere Quadratkilometer großen Referenzgebiet drum herum messbare Beiträge leisten.
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