Fischschmuggel bedroht unsere Gewässer

Mit großen Fischen lässt sich viel Geld verdienen. Vor allem werden immer wieder illegal große Karpfen und Welse nach Großbritannien eingeführt. Deshalb gibt es dort jetzt eine Task Force gegen Fischschmuggel.

Kapitale Karpfen sind die Hauptfische, die oft illegal in ein Land eingeführt werden. Foto: AT

Kapitale Karpfen sind die Hauptfische, die oft illegal in ein Land eingeführt werden. Foto: AT

Was haben ein Alligator Hecht, scheußliche Fischkrankheiten und mehrere 50 lb-Karpfen im Kofferraum eines Mini-Busses gemeinsam? All das sind die Funde des „Centre for Environment Fisheries & Aquaculture Science (CEFAS) in Großbritannien.

Vor einigen Wochen fanden die Beamten Jon Hulland und Josh Greys 4.000 Karauschen in Dover als Teil der „Operation Frederick“. Die Fische lagen auf Eis und sollten illegal nach Großbritannien eingeführt werden. „Karauschen können mehrere Tage in einer Art Kältestarre überleben. Obwohl die meisten Fische zum Verzehr gedacht waren, reicht nur ein Fisch aus, der in ein englisches Gewässer entkommt und dort eine Fischkrankheit einschleppt, die den ganzen Bestand vernichten kann. Durch ihre einzigartige Fähigkeit sich selbst zu clonen, indem sie sich mit anderen Weißfischen paaren, haben Karauschen in Ungarn und anderen europäischen Ländern schon ganze Fischbestände vernichtet.

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Fischkrankheiten werden eingeschleppt

Doch damit nicht genug. Illegal ins Land geschmuggelte Fische könnten Krankheiten wie den KHV (Koi Herpes Virus) oder SVS (Frühlingsviremie bei Karpfen) in gesunde Bestände eintragen und diese vernichten.

„Die Gewässer in Großbritannien sind sehr gesund und viele Fischkrankheiten, die man in Europa findet, gibt es in England nicht“, erklärt Jon. „Noch nicht, denn die SVC darf man nicht unterschätzen. Vor fünf Jahren war ein See in den Midlands damit befallen, der daraufhin komplett abgelassen werden musste“.

Fischschmuggel? Beamte haben alles schon gesehen

Mit entsprechendem Eifer jagen Jon und Josh die Fischschmuggler. „Wir haben schon alles gesehen: Fische, die in feuchte Decken eingewickelt waren sowie in PKWs eingebaute Fischwannen, die unter Massen von Angelgerät versteckt waren. Für Informationen von Anglern, die Fischschmuggler auf frischer Tat erwischen, hat das CEFAS eine eigene Hotline eingerichtet. Alle Infos werden vertraulich behandelt.

Auch bei uns in Deutschland besteht das Problem der illegalen Einfuhr von dicken Fische. Da wird dann schon mal ein 2-Meter Wels vom Po in Italien in einen Angelteich nach Mecklenburg Vorpommern oder Schleswig Holstein verlegt oder man kauft Karpfen jenseits der 40-Pfund illegal im Ausland und führt diese nach Deutschland ein. Aber denken Sie dran: Fischschmuggel ist kein Kavaliersdelikt und kann mit hohen Geldstrafen von 10.000 Euro aufwärts belegt werden.

Quelle: Angling Times


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