Berlin hat momentan ein großes Problem, dass bis zum Himmel stinkt. Der Grund: ein Fischsterben. Mehrere tausende tote Fische, treiben auf den Gewässern und verbreiten in der Umgebung einen extremen Gestank. Betroffen sind Gewässer wie Spree, Teltowkanal, Havel, Teiche im Tiergarten ebenso der Machnower See in Brandenburg und einige andere. Bisher wurden circa 3 Tonnen Kadaver geborgen.
Doch was löste das große Fischsterben aus?
Es klingt zunächst etwas skurril aber Schuld daran sind zum einen die hohen Temperaturen, die den Sauerstoffgehalt sinken lassen und der viele Regen der vergangenen Zeit. So sankt der Sauerstoffgehalt innerhalb von drei Tagen von 7mg/l auf 0,01 mg/l ab. Obwohl gerade im Sommer ein Regenschauer Sauerstoff in die Gewässer einbringen müsste, können solche extremen Wassermassen auch den genauen Gegeneffekt auslösen, wie die momentane Situation in der Hauptstadt zeigt. Die Wassermassen brachten die viel zu kleinen Abwasserkanäle, eine Mischkanalisation, an ihre Kapazität. Dadurch lief ungefiltertes Schmutzwasser in die Gewässer und chemische Prozesse, in Verbindung mit den hohen Temperaturen, ließen die Sauerstoffwerte in den Keller sacken. Die Folge: Fische trieben tot an der Oberfläche und die hohen Temperaturen sorgen durch den einhergehenden Verwesungsprozess für ziemlich dicke Luft im Berliner Raum.
Keine Auswirkung auf Fischbestand
Die toten Fische, überwiegend Brassen und Güstern, werden nun nach und nach aus den Gewässern eingesammelt und entsorgt. Für die Population soll das Fischsterben jedoch keine Auswirkungen haben, berichten Experten. Fischbestände würden selbst solche großen Verluste innerhalb von ein bis zwei Generationen wieder aufholen. Um den noch nicht betroffenen Gewässern, wie dem Landwehrkanal, solch ein Debakel zu ersparen, werden Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Dazu ist ein Schiff nachts auf dem Gewässer unterwegs und reichert das Wasser mittels Pumpen mit Sauerstoff an. Auch die alten Kanalisationssysteme sollen in Zukunft ausgebaut werden, um so Überflutungen zu verhindern. Denn nicht zum ersten Mal, ist das verschmutzte Wasser in die Gewässer gelaufen und hat die Gewässer und Tierwelt in Mitleidenschaft gezogen.