Ein weiteres Gewässer in Deutschland wird von einem massiven Fischsterben heimgesucht. War es im letzten Juli die Elbe in Hamburg, hat es nun die Oder in Brandenburg getroffen. Die Gründe dafür, dass Angler große Mengen an toten Fischen am Ufer des Flusses finden, sind bisher nicht eindeutig geklärt. Allerdings hat die Stadt Frankfurt an der Oder bereits davor gewarnt, mit Wasser aus dem Fluss in Kontakt zu kommen.
Fischsterben in der Oder: Verdacht auf Giftstoffe im Wasser
Bereits im Juli fanden polnische Angler die ersten toten Fische an der Oder, doch nun hat das Fischsterben enorme Ausmaße angenommen. Die Angler sprachen bereits von einer „ökologischen Tragödie“. Obwohl die genaue Ursache nicht bekannt ist, gibt es den Verdacht darauf, dass Gift in die Umwelt gelangt ist. So konnte eine polnische Behörde an zwei Stellen in der Oder feststellen, dass eine giftige Substanz ins Wasser gelangt ist. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft in Wrocław (Breslau) wegen eines möglichen Umweltdelikts.
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Die Stadt Frankfurt rief zur Vorsicht auf. Da das Fischsterben in der Oder nicht geklärt sei, sollen Anwohner das Wasser nicht nutzen und auch ihre Hunde vom Fluss fernhalten. Auch vom Verzehr von Fischen rät die Verwaltung ab.
Industrie ist der Grund für die Katastrophe
Inzwischen erhärtet sich der Verdacht, dass das Fischsterben in der Oder industriellen Ursprungs ist. So haben Untersuchungen im Labor ergeben, dass die Quecksilberwerte im Wasser stark erhöht sind. Quecksilber ist für Mensch wie Fisch hochgiftig. Die Umweltbehörde versuche derzeit, mit Drohnenüberflügen herauszufinden, von wo die Giftstoffe in die Oder eingeleitet worden sind, so Leiterin Magda Gosk. Aktuellen Informationen zufolge besteht zwischen der Quecksilberkonzentration und dem Fischsterben allerdings kein Zusammenhang, wie auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben wurde. Der verantwortliche Giftstoff bleibt daher nach wie vor unbekannt.
Quellen: SZ, Spiegel, Berliner Zeitung