Die Abteilung für Wildtiere im US-Bundesstaat Utah (Division of Wildlife Resources) hat ein Video veröffentlicht, das auf den ersten Blick merkwürdig erscheint. Ein Flugzeug entlässt Wasser über einem Bergsee – doch nicht nur das. In dem Schwall befinden sich auch kleine, durch die Luft fliegende Fische. Wie Konfetti gehen sie auf den See nieder. Zunächst mag das verrückt und vor allem wie Tierquälerei aussehen. In Wahrheit handelt es sich dabei allerdings eine überaus effiziente und schonende Besatzmethode.
Fliegende Fische gleiten „wie Blätter“ durch die Luft
Das Video stammt aus Boulder Mountain, einer Region mit vielen hoch gelegenen Seen, die nicht leicht mit dem Auto zu erreichen sind. Da sie jedoch beliebte Ziele für Angler sind, wurde die Behörde erfinderisch. Der neue Besatz für die Gebirgsseen kommt daher als Luftpost: Fliegende Fische für Angler.
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Bei den Fischen handelt es sich um mehrere Forellenarten: Regenbogenforellen, Cutthroat-Forellen, Bachforellen und Tigerforellen. Auch Saiblinge sind dabei. Passieren könne ihn bei ihrem Landeanflug laut Angaben der Behörde nichts. Da alle Fische weniger als 10 Zentimeter lang sind, fallen sie nicht direkt, sondern gleiten viel mehr „wie Blätter“ durch die Luft. Die Überlebensquote bei dieser Art des Besatzes sei enorm hoch.
Auf YouTube sprechen die Organisatoren des Fischbesatzes von einem freudigen Ereignis. „Es ist wieder soweit“, ist in der Videobeschreibung zu lesen. „Wenn ihr fliegende Fische in den entlegenen Gewässern von Utah seht, müsst ihr euch keine Sorgen machen.“
Die Fische werden speziell für das Angeln gezüchtet. Die Seen, in denen sie nach dem „Air Drop“ ihr neues Zuhause finden, haben keine natürlichen Bestände. Die fliegenden Fische kommen per Flugzeug in die Seen, und die Angler entnehmen sie wieder.
Fischbesatz in Utah: Früher nutzte man Pferde und Milchkannen
Der Besatz mit fliegenden Fischen ist in Utah nichts Neues. Jedes Jahr sind Flieger unterwegs, um die Gebirgsseen mit neuen Forellen zu besetzen. Pro Flug können die Flugzeuge mehrere Hundert Liter Wasser und 35.000 der kleinen Fische mit sich tragen.
Kein Vergleich zu den Besatzmethoden der Vergangenheit. Vor den 1950er Jahren beförderte man Satzfische in großen Milchkannen, die man mit Pferden in entlegene Gegenden schleppte. Die moderne Methode sei deutlich schneller, kostengünstiger und weniger belastend für sowohl Fisch als auch Mensch.