Forellen besitzen Persönlichkeit, stellte Bart
Adriänssen von der Universität Göteborg fest, genau wie Säugetiere und
Menschen.
Auch unter der Wasseroberfläche leben Draufgänger und Zauderer, man findet Gierhälse, Feiglinge und Abenteurer. Um ihr Seelenleben im Labor zu erforschen, beobachtete Adriänssen Forellen aus einem westschwedischen Bach in einem Tank. Dort zeigte man den Versuchstieren fremde Gegenstände, unbekannte Beutetiere und ihr eigenes Spiegelbild. Flink begutachteten einige das Neue, andere hielten sich vorsichtig zurück oder mieden das Unbekannte völlig.
Als man die markierten Testfische ins Wildwasser zurückgesetzt hatte, beobachtete man ein völlig unerwartetes Ergebnis. Am besten überlebten die behutsamen, vorsichtigen Fische. Die frechen, ungestümen verscheuchten Beutetiere, fielen Feinden zum Opfer oder landeten leichter am Angelhaken.
K.K.