In der Havel zwischen Werder und Brandenburg seien vor Kurzem Forellenbarsche gefangen worden, meldet Lars Dettmann, Geschäftsführer des Landesfischereiverbands Brandenburg-Berlin. Der geschulte Angler weiß: Der Forellenbarsch (Micropterus salmoides) ist nicht in Deutschland heimisch. Das heißt, der Räuber ist eine invasive Art aus Nordamerika und gefährlich für das heimische Ökosystem.
Forellenbarsch aus Nordamerika eingeschleppt
Zusammen mit der Regenbogenforelle ist der Forellenbarsch am Anfang des 20. Jahrhunderts aus Nordamerika mitgebracht worden. Beide Fische sind ausgesprochen gut an das nordeuropäische Klima angepasst. Es ist daher für sie ein Leichtes, sich hier auszubreiten. Laut Dettmann habe der Fisch das Potenzial, sich dauerhaft zu etablieren, wie bereits in Seen in Sachsen oder Bayern zu sehen. Deshalb beobachten Angler und Fischer das Havelgewässer mit Sorge.
„Uns gemeldete Fänge sind die Erstnachweise im Havelgebiet“, so Dettmann. Die gefangenen Fische hatten ein Größe zwischen 10 und 25 Zentimetern. Das könnte darauf hindeuten, dass es der Forellenbarsch in einer Folgegeneration anzutreffen ist – also, dass er sich bereits fortpflanzen konnte. Man geht zur Zeit davon aus, dass der Forellenbarsch ausgesetzt wurde. In der Regel ist der Raubfisch in Zoohandlungen für Aquarien oder Gartenteichen zu erhalten. Grundsätzlich ist das Aussetzen von gebietsfremden Fischen verboten.
Auch interessant
- RaubfischangelnEngland: Zander werden nach Angelturnier vernichtet
In unseren Breitengraden bis zu 70 Zentimetern lang
Der Forellenbarsch ist ein Raubfisch, der sich besonders von Fischen, Krebstieren oder Fröschen ernährt. Aber auch kleine Wasservögel verschmäht der Raubfisch nicht. Jungtiere verspeisen eher lebende Insekten und kleinere Fische. Außerdem kann er bis zu einer Länge von 70 Zentimetern wachsen, die Laichzeit der Forellenbarsche ist zwischen März und Juli.
Fänge bitte melden und nicht wieder aussetzen!
Der Landesfischereiverband hält alle Angler und Berufsfischer entlang des Havelgewässers an, jeden weiteren Fang zu melden. Möglichst mit Foto und Angaben zu Fangort und Größe per E-Mail: [email protected]. Außerdem sollen die Tiere in keinem Fall wieder ausgesetzt werden! Stattdessen empfiehlt Dettmann, sich den essbaren Fisch lieber selbst schmecken zu lassen.
Quelle: lfv-brandenburg.de