Forellenbarsch in der Havel gefunden – Verbände besorgt

In der Havel zwischen Werder und Brandenburg gibt es Erstnachweise des invasiven Forellenbarsches. Der Landesfischereiverband Brandenburg bittet um Mithilfe der Angler.

Forellenbarsche sind relativ langgestreckt für Sonnenbarsche und haben einen seitlich aufgeflachten Körper. Besonders der Kopf ist sehr groß. Foto: Unsplash/Jeff Vanderspank

Bild: Unsplash/Jeff Vanderspank

Forellenbarsche sind relativ langgestreckt für Sonnenbarsche und haben einen seitlich aufgeflachten Körper. Besonders der Kopf ist sehr groß.

In der Havel zwischen Werder und Brandenburg seien vor Kurzem Forellenbarsche gefangen worden, meldet Lars Dettmann, Geschäftsführer des Landesfischereiverbands Brandenburg-Berlin. Der geschulte Angler weiß: Der Forellenbarsch (Micropterus salmoides) ist nicht in Deutschland heimisch. Das heißt, der Räuber ist eine invasive Art aus Nordamerika und gefährlich für das heimische Ökosystem.

Forellenbarsch aus Nordamerika eingeschleppt

Zusammen mit der Regenbogenforelle ist der Forellenbarsch am Anfang des 20. Jahrhunderts aus Nordamerika mitgebracht worden. Beide Fische sind ausgesprochen gut an das nordeuropäische Klima angepasst. Es ist daher für sie ein Leichtes, sich hier auszubreiten. Laut Dettmann habe der Fisch das Potenzial, sich dauerhaft zu etablieren, wie bereits in Seen in Sachsen oder Bayern zu sehen. Deshalb beobachten Angler und Fischer das Havelgewässer mit Sorge.

„Uns gemeldete Fänge sind die Erstnachweise im Havelgebiet“, so Dettmann. Die gefangenen Fische hatten ein Größe zwischen 10 und 25 Zentimetern. Das könnte darauf hindeuten, dass es der Forellenbarsch in einer Folgegeneration anzutreffen ist – also, dass er sich bereits fortpflanzen konnte. Man geht zur  Zeit davon aus, dass der Forellenbarsch ausgesetzt wurde. In der Regel ist der Raubfisch in Zoohandlungen für Aquarien oder Gartenteichen zu erhalten. Grundsätzlich ist das Aussetzen von gebietsfremden Fischen verboten.

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In unseren Breitengraden bis zu 70 Zentimetern lang

Der Forellenbarsch ist ein Raubfisch, der sich besonders von Fischen, Krebstieren oder Fröschen ernährt. Aber auch kleine Wasservögel verschmäht der Raubfisch nicht. Jungtiere verspeisen eher lebende Insekten und kleinere Fische. Außerdem kann er bis zu einer Länge von 70 Zentimetern wachsen, die Laichzeit der Forellenbarsche ist zwischen März und Juli.

Fänge bitte melden und nicht wieder aussetzen!

Der Landesfischereiverband hält alle Angler und Berufsfischer entlang des Havelgewässers an, jeden weiteren Fang zu melden. Möglichst mit Foto und Angaben zu Fangort und Größe per E-Mail: [email protected]. Außerdem sollen die Tiere in keinem Fall wieder ausgesetzt werden! Stattdessen empfiehlt Dettmann, sich den essbaren Fisch lieber selbst schmecken zu lassen.

Quelle: lfv-brandenburg.de

Die neuesten Kommentare

22.09.2021 21:32:25
Joh, irgendwann "explodiert" die Population der Fischadler und aus 550 Brutpaaren in Deutschland werden plötzlich 800 Brutpaare. Ohjeh...wieder was zum meckern für die Verbände. Invasive Fischarten gibt es hier mehr als genug, viele haben sich mittlerweile etabliert. Wenn sich der Mensch überall breit macht ist das natürlich normal...
22.09.2021 12:00:05
Boah ey.......wie "Fremdenfeindlich"........im Ernst, wann sind die "Verbände"denn nicht besorgt? gruß degl
21.09.2021 14:47:05
Der Artikel zeigt leider wieder einmal wie wenig Sachverstand unsere Angelverbände in Deutsxhland haben.Forellenbarsche werden sich in Deutschland ohne aktive Schutzmaßnahmen wie stützenden Besatz und Entnahmeverbote nicht dauerhaft halten können.Dazu muss man sich nur anschauen wo in Europa selbsterhaltende Bestände dieser wirklich interessante Sportfische vorhanden sind.Selbst in Spanien m�...
21.09.2021 09:19:48
Dass der Forellenbarsch keine natürlichen Feinde hat, stimmt so nicht.Der Mensch ist zum Beispiel einer.Und dass er von anderen Raubfischen und Fische fressenden Vögeln verschmäht wird, glaube ich auch nicht. Dem Kormoran wird er jedenfalls schmecken.Die verschiedenen Grundelarten, die sich bei uns im Rhein ausgebreitet haben, sind inzwischen bei Barschen, Zandern und Hechten ausgesprochen bel...
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