Beim Angeln geht es nicht um den Fang eines Fisches allein, sondern es gibt uns einen Ort, wo wir dem Stress des Alltags für eine kleine Zeit ausspannen können. In England führt die Organisation „Tackling Minds“ betreutes Angeln für Leute durch, die unter mentalen Störungen, Sozialphobien, Süchten und familiären Problemen leiden. Ihr Gründer David Lyons war ebenfalls ein Betroffener, dem das Angeln geholfen hat, mit seiner Krankheit fertig zu werden. Und auch viele der Betreuten merken, dass das Angeln ihre geistige Gesundheit fördert und sie auf den Weg der Besserung bringt.
Angeln für geistige Gesundheit: Niederländer kämpfte mit Depression
Dass das Angeln positive Auswirkungen auf Menschen hat, zeigt auch ein aktueller Bericht aus den Niederlanden. Der niederländische Anglerverband „Sportvisserij Nederland“ berichtete auf seiner Website über die Geschichte des 64-jährigen Joep van Ginneken, der unter einer schweren Depression litt. Seine Krankheit war so immens, dass sie ihn seinen Job als Techniker kostete.
Joep wurde von seinem damals 10-jährigen Sohn ans Angeln herangeführt. „Ich hatte das Gefühl, dass das Anstarren der Pose eine wohltuende Wirkung auf mich hatte, die mich von meinen Sorgen abgelenkt hat“, sagte er im Gespräch mit dem Anglerverband. Schon bald hatte Joep seinen eigenen VISpas und war Mitglied in einem Angelverein. Was mit Antidepressiva und Therapien nicht gelungen war, das hatte das Angeln geschafft. Nach einem Jahr war Joep wieder so weit, dass er langsam am gesellschaftlichen Leben teilnehmen konnte.
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Den ganzen Tag angeln – für einen freien Kopf
Manchmal hatte Joep einen ganzen Tag von 8 bis 18 Uhr am Wasser verbracht und einfach nur die Natur genossen. Außerdem berichtete er von neuen Freundschaften, die er durch sein neues Hobby geschlossen hat. So förderte das Angeln nicht nur seine geistige Gesundheit, sondern bereicherte sein Leben.
Mittlerweile ist Joep nach Leiden gezogen. Hier hat der nun genesene Angler seine Kopf- und Winkelpickerrute erst einmal für den nächsten Urlaub eingemottet. Dass er aber das Angeln aufgeben könnte, dass kann er sich beim besten Willen nicht vorstellen, denn „Angeln befreit den Kopf“.
Quelle: Sportvisserij Nederland
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