Fukushima: Fisch-Tests sollen Kühlwasser-Entsorgung rechtfertigen

Bereits diesen Monat soll mit der Einleitung des Kühlwassers aus der japanischen Atomruine in Fukushima ins Meer begonnen werden. Fischereigenossenschaften kündigten eine Petition gegen das Vorhaben an. Mit Tests von Meerestieren will die Regierung die Bedenken entkräften.

Luftaufnahme des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi

Bild: Wikimedia / Kokudo Chiriin

Luftaufnahme des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi: Gut zu erkennen sind die vielen runden Wassertanks auf dem Gelände.

Nach der Kernschmelze im Jahr 2011 müssen die Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi bis heute mit Wasser gekühlt werden. Allmählich geht aber der Platz für die mittlerweile über 1,3 Millionen Tonnen kontaminiertes Wasser auf dem Gelände aus.

Verklappung des Kühlwassers im Pazifik

Da durch die Lagerung auch die Stilllegungsarbeiten behindert werden könnten und das Risiko von Lecks besteht, beschloss die japanische Regierung, das verbrauchte Kühlwasser in den Pazifischen Ozean zu leiten. Die Verklappung über einen ein Kilometer langen Tunnel ins Meer dauert wohl etwa 30 Jahre.

Fischer in der Region zeigen sich besorgt

Die örtlichen Fischer haben sich klar gegen das Vorhaben ausgesprochen. Sie befürchten Umsatzeinbußen und Vorbehalte gegenüber der Qualität ihrer Fänge. Zwar filtert der Betreiberkonzern Tepco das Kühlwasser vor der Einleitung in den Ozean, das radioaktive Isotop Tritium lässt sich aber nicht herausfiltern.

„Ich bin extrem besorgt, da ich nicht weiß, inwieweit die Freisetzung des behandelten Wassers meine Arbeit und meinen Lebensunterhalt beeinträchtigen wird“, zitiert die japanische Nachrichtenagentur Kyodo einen der Fischer aus Fukushima.

Dass die Sorgen der Fischer nicht unberechtigt sind, zeigen auch die Reaktionen der Nachbarländer. So hat Südkorea beispielsweise ein Importverbot von Fischereierzeugnissen aus der betroffenen Region verhängt, bis die Bedenken wegen der geplanten Entsorgung ausgeräumt sind.

Tests von Fischen und Meeresfrüchten sollen Bedenken ausräumen

Japanischen Medien zufolge versprach die Regierung dem Verband der Fischereigenossenschaften der Präfektur Fukushima im Jahr 2015, keine Entsorgung ohne das Einverständnis der betroffenen Parteien vorzunehmen. Die geplanten Tests sollen nun beschwichtigen.

Nach Beginn der Einleitung sollen täglich Meerestiere auf Rückstände des radioaktiven Tritiums getestet werden. Die Testergebnisse will die Fischereibehörde innerhalb von zwei Tagen veröffentlichen.

Petition gegen die Einleitung des Kühlwassers

Die Ankündigung von Tests reicht den Betroffenen vor Ort nicht aus. So schlossen sich Fischereigenossenschaften der drei benachbarten Präfekturen Fukushima, Miyagi und Iwate zusammen und kündigten eine Petition gegen die Verklappung des Kühlwassers an.

Verdünnung des Kühlwassers als Lösung des Problems

Da das Tritium nicht aus dem Kühlwasser herausgefiltert werden kann, will es Tepco stark verdünnen. Mit einer Tritiumkonzentration von etwa 1500 Becquerel pro Liter sei die nationale Sicherheitsnorm erfüllt. Sowohl die japanische Aufsichtsbehörde als auch die Internationale Atomenergiebehörde stimmten dem Vorhaben zu.

Tritium in solch geringen Mengen sei unschädlich, die Auswirkungen für Mensch und Umwelt vernachlässigbar. Japans Fischer meiden das Gebiet im Umkreis von rund zehn Kilometern um die Atomruine schon jetzt.

Quellen: dpa und tagesschau.de


12x BLINKER

+ BLACK MAGIC FEEDERSET

Cover der Angelwoche 22/2024: Alles spricht für Hecht!

AngelWoche

AngelWoche ist die aktuellste und meist verkaufte Angelzeitung auf dem deutschen Markt. News aus der Industrie, aktuelles von den Angelgewässern, reich bebilderte, kurz und verständlich gehaltene Artikel, verbunden mit einer großen Themenvielfalt charakterisieren die AngelWoche.

Ihre FliegenFischen Ausgaben

in einem einzigartigen Nachschlagewerk

JETZT SAMMELN!

 

Sammeln Sie Ihre Ausgaben zu einem einzigartigen Nachschlagewerk!

Der neue KARPFEN 05/2024 – am Kiosk und online erhältlich!

Internationales Karpfenmagazin

ANGELSEE aktuell 06/2024 – am Kiosk und online erhältlich!

Das Magazin für Forellenangler

ANGELSEE aktuell ist das einzige Magazin im deutschsprachigen Raum für die stetig wachsende Zahl der Angler, die an Angelseen, auch Forellenteiche genannt, ihre Köder auswerfen.
Next Prev
Blinker
AngelWoche
FliegenFischen
Kutter & Küste
karpfen
ANGELSEE aktuell