Update 28.12.21: Greenpeace und Fischereivereinigung gewinnen Gerichtsverfahren

In Südafrika sind Greenpeace, eine lokale Fischereivereinigung und andere Organisationen gesammelt gegen die Pläne des Ölgiganten Shell vor Gericht gezogen.

Mann steht mir dem Rücken zur Kamera. Er trägt eine grüne Jacke auf der in weißer Schrift "Greenpeace" steht.

Bild: Unsplash/Markus Spiske

Im Widerstand gegen Shell haben sich Greenpeace und Fischerei zusammenschließen können. (Symbolbild)

In Südafrika verbündete sich die Fischereivereinigung Border Deep Sea Angling Association mit anderen Organisationen wie Greenpeace. Der Zweck dieser Koalition lag darin, die Pläne des Ölgiganten Royal Dutch Shell plc zu stoppen. Das niederländische Unternehmen möchte seismische Messungen am Meeresboden vor der Küste Südafrikas durchführen. Begründet ist ihr Protest darin, dass diese Arbeiten die dort lebenden Lebewesen negativ beeinflussen könnten. Insbesondere die durch das Gebiet ziehenden Buckelwale wären von der Messung betroffen.

Update 28.12.2021: Gericht stoppt Shells Pläne

Diesen Dienstag hat das Grahamstown High Court in Makhanda der Klage der Fischereivereinigungen, Greenpeace und anderen Recht gegeben. Shell plc. ist es demnach nicht gestattet bis aufs Weitere ihre seismischen Messung durchzuführen, so die Angaben von Independet Online.

Rein spekulative Sorge von Greenpeace?

Am 2. Dezember hatten die Gruppen ihre Klagen in zwei Instanzen eingereicht, um das Projekt aufzuhalten. Nun kam die Entscheidung des Gerichts: Die vorgelegten Argumente gäben keinen Anlass zur Sorge über „irreparable Schäden“. Als Antwort auf das Urteil meinte der Senior Climate and Energy Campaign Manager von Greenpeace Africa, Happy Khambule: „Die Entscheidung, Shell ihre Pläne zur Zerstörung von Südafrikas Wild Coast fortführen zu lassen, ist sehr enttäuschend.“

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Ist eine seismische Messung gefährlich?

Bei einer seismischen Messung schießt ein Schiff Luftstöße gen Meeresboden. Die daraus resultierenden Echos werden dann erfasst, um potenzielle Öl- oder Gasvorkommen zu verorten. Aber genau wie gefährlich dieser Luftstoß für Meeresbewohner ist, ist umstritten. So verweist Shell auf ihre lange Erfahrung mit dieser Methode. „Shell hat viel Erfahrung in dem Erfassen von seismischen Daten offshore und arbeitete immer mit großer Sorgfalt, um die gefährliche Auswirkungen auf Fische, Meeressäugetieren und anderen Meerestieren zu verhindern oder zu minimieren“, so ein Sprecher. Happy Khambule widerspricht dieser Aussage jedoch. Er sagte hierzu: „Nicht nur werden diese Stöße dieses biodiverse Ökosystem zerstören, sondern auch die Lebensgrundlage der örtlichen Gemeinschaften, alles im Namen des Profits.“

Eine australische Studie von 2017 aus dem Marine Pollution Bulletin hat sich genauer mit den Auswirkungen von Seismischen Messung auf Meerestiere beschäftigt. In der Studie wurde unter Laborbedingungen nachgewiesen, dass es in manchen Wirbeltieren nachhaltige Schäden gegeben habe. Jedoch seien die Ergebnisse nicht auf die wirklich auf den realen Einsatz dieser Technik anzuwenden. Viel eher haben die Wissenschaftler erarbeitet, dass es zu viele Variablen und zu wenig einsehbare Forschung in diese Methode gibt. Deswegen sei keine wissenschaftliche Aussage über die Schädlichkeit valide.

Greenpeace will weiterhin Widerstand leisten

Gemäß eigener Aussagen wird die Umweltorganisation nun die Entscheidung mit den anderen Teilnehmern und ihrem legalen Team besprechen. Khambule sagt dazu außerdem: „Wir werden weiterhin den  landesweiten Widerstand gegen Shell unterstützen und weitere rechtliche Wege verfolgen, um Shell aufzuhalten. Wir müssen alles in unser Macht Stehende tun, um das zerstörerische, koloniale Erbe an Extraktivismus aufzulösen, bis wir in einer Welt leben, in der Menschen und Planet über die Profite von Unternehmen für giftige fossile Brennstoffe gestellt werden.“

Quellen: angling-international.com, energylivenews.com, sciencedirect.com


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