In der kanadischen Provinz British Columbia gibt es kaum eine See, in dem man keine Goldfische findet. Kein Wunder, denn diese Fischart gehört zu den fruchtbarsten überhaupt. Ein Rogner kann im Sommer bis zu 150.000 Eier legen. Durch diese enorme Furchtbarkeit ist es in den Gewässern zu einer regelrechten Goldfischplage gekommen.
Goldfische können sich klonen?
Brian Heise, ein Professor an der Thompson Rivers Universität und frühere Vorsizende im „Invasive Species Council of BC“, erklärt im Gespräch mit Outdoor Life: „Bei den Goldfischen handelt es sich nicht um die kleinen Exemplare aus der Zoohandlung. Vielmehr werden die Fische in der Natur wesentlich größer.“
Sie können in warmem Wasser bis zu Fußball-Größe abwachsen. Ein Goldfisch-Rogner kann bis zu 50.000 Eier ablegen. Und das in warmen Sommern bis zu drei Mal – das macht 150.000 Eier pro Jahr. „Dazu brauchen sie noch nicht einmal ein Männchen“, erklärt Heise. „Sie können einen Prozess namens Gynogenese nutzen, bei dem das Weibchen das Sperma des Männchens einer fremden Art nutzt und so das Wachstum auslöst, obwohl sie nicht befruchtet sind. Sie produziert also Klone von sich selbst. Auf diese Weise breiten sich Goldfische besonders schnell aus.“
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Goldfischplage bedroht einheimische Fische
Wissenschaftler befürchten nun, dass die Goldfische Krankheiten und Parasiten auf die Lachspopulation übertragen könnten. Außerdem fressen die Goldfische einheimischen Fischen die Nahrung weg.
Wie wird man der Plage Herr? Elektrobefischungen sind eine gute Möglichkeit. Ein Fischen am Dragon Lake in Quesnel brachte 6.000 Goldfische zutage. Außerdem meint Wissenschaftler Heise, dass man die Zoohandlungen dazu verpflichten müsste, Goldfische bei ihnen wieder abgeben zu können, bevor man sie in der Natur entsorgt. Es ist immer so, dass man Zootiere nicht einfach in die Wildnis entlassen kann, weil sie häufig ein Ökosystem durcheinander bringen können.
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