Großbritannien: Drogen im Fluss nach Musik-Festival

In Südengland bringt das Glastonbury Music Festival scheinbar ein erhöhten Wert an illegalen Drogen in die Flüsse. Wissenschaftler warnen vor den Einflüssen auf seltene Fische.

Der Effekt von Drogen endet nicht nur im eigenen Körper. Größere Mengen des Wirkstoffes können durch den Menschen in der Umwelt landen. (Symbolbild)

Bild: Unsplash/Abigail Lynn

Der Effekt von Drogen endet nicht nur im eigenen Körper. Größere Mengen des Wirkstoffes können durch den Menschen in der Umwelt landen. (Symbolbild)

Nach Aussagen von Wissenschaftlern ließen sich hohe Werte an illegalen Drogen in den Gewässer der Stadt Glastonbury nachweisen. Die betroffenen Flüsse fließen demnach durch den Ort, an dem das jährliche Glastonbury Music Festival stattfindet. Dadurch seien die dort lebenden Tierarten bedroht, aber allen voran seltene Fische wie der Europäische Aal.

Harte Drogen im Wasser

Im Whitelake River wurden allen voran Kokain und MDMA (allgemein Ecstasy genannt) nachgewiesen. Laut Experten sei ihre Konzentration so hoch, dass Auswirkungen besonders flussabwärts für die Tierwelt zu spüren sein wird. In 2019 wurden Proben während des fünftägigen Festivals entnommen, bei dem rund 200.000 Menschen mitfeierten. Die Ergebnisse zeigten eine Woche nach dem Festival eine fünfmal so hohe Konzentration wie zuvor.

Bitte die Toilette benutzen

Die Experten bitten Festivalgänger eindringlich, das nächste Mal die bereitgestellten Toiletten aufzusuchen. Denn es wird davon ausgegangen, dass die Drogen durch das vermehrte Urinieren in der Natur in den Wasserzyklus eindringt. Dan Aberg von der Bangor University in Wales hat die Daten gesammelt und sagt: „Leider ist das Glastonbury Festival sehr nah an einem Fluss, wodurch jegliche von den Festivalgängern freigesetzte Droge wenig Zeit hat, sich im Boden aufzulösen, bevor sie in das fragile Frischwasser-Ökosystem eindringt.“ Dadurch sei das Festival „ohne Zweifel“ eine jährliche Quelle für die Freisetzung illegaler Drogen.

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Durch die konstant steigenden Level an Kokain im Wasser befürchtet man nun eine Störung des Lebenszyklus des bedrohten und geschützten Europäischen Aals, der in diesem Gebiet vorkommt. Christian Dunn, ebenso von Bangor University, meint, dass die Drogen die Schutzmaßnahmen für den bedrohten Aal stark behindern. „Wir müssen die Aufmerksamkeit auf die Wirkungen von Drogen und pharmazeutischen Abfällen erhöhen“, so Dunn. Er nennt die Verschmutzungsquellen hierbei „besorgniserregend wenig erforscht“, gibt jedoch an, dass sie „dennoch potenziell katastrophale Folgen haben können“.

Durch die Pandemie wurde das Festival 2020 abgesagt, und auch 2021 ist es ausgefallen. Die Organisatoren hoffen jedoch darauf, 2022 wieder loslegen zu können.

Quellen: phys.org


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