Der Angler Scott Haraguchi war etwa 3 Kilometer vor der Küste der hawaiianischen Insel O’ahu unterwegs, als ein Tigerhai sein Kajak angriff. Dabei handelt es sich nicht um einen bloßen Zusammenstoß, und der Hai beißt auch nicht nach einem herabhängenden Fisch oder ähnlichem. Im Video ist deutlich zu sehen, wie der Tigerhai Haraguchis helles Kajak direkt attackiert.
„Ich dachte erst, es sei eine Schildkröte“
„Ich hörte ein Zischen, schaute auf und sah ein großes braunes Ding an der Seite des Kajaks“, erzählte er in der Beschreibung des YouTube-Videos. Zuerst habe er das Tier für eine Schildkröte gehalten. „Es passierte so schnell. Ich habe nicht bemerkt, dass ich meinen linken Fuß aus dem Wasser genommen habe, um mich vor dem Aufprall zu schützen.“ Dabei stieß er dem Hai gegen den Kopf, was ihn vermutlich verscheuchte. Bis er sich die Aufnahme später selbst ansah, hatte er geglaubt, dass der große Raubfisch sein Kajak nur gerammt hatte.
In einem Bericht des hawaiianischen Nachrichtensenders KITV erwähnte Haraguchi, dass er nur wenige Minuten zuvor einen Fang gemacht und vergessen hatte, seine GoPro auszuschalten. Nur durch diesen Zufall konnte er die Begegnung überhaupt filmen. Der Angler sagt auch, dass er nach der aggressiven Begegnung eine verletzte Robbe in seiner Nähe bemerkte, was der Grund dafür gewesen sein könnte, dass sich der Tigerhai auf sein Boot stürzte.
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Tigerhaie sind bedrohte Fische
Tigerhaie gehören zu den größten Raubfischen der Erde. Sie kommen in tropischen bis subtropischen Meeren vor und können in einigen Fällen bis zu 7 Meter lang werden. Die Männchen bleiben mit weniger als 3 Metern meist deutlich kleiner als die Weibchen, sobald sie die Geschlechtsreife erreicht haben.
Die Fische gelten als gefährlich für Menschen, ähnlich wie auch der Weiße Hai und der Bullenhai, mit denen sie eng verwandt sind. Gleichzeitig ist der Tigerhai allerdings auch stark durch den Menschen gefährdet. Sie sind Ziel kommerzieller Fischerei, und auch als Beifang gehen sie häufig in Netze. Da sich Tigerhaie sich trotz großer Mengen an Nachwuchs nur verhältnismäßig langsam fortpflanzen, sind die Bestände seit jeher rückläufig.