Traditionell führt der Landesanglerverband Brandenburg (LAVB) am zweiten Februarwochenende seinen zentralen Hegetag durch. In den letzten zwei Jahren war dieser Arbeitseinsatz der Angler in Brandenburg pandemiebedingt leider nur in stark eingeschränkter Form möglich. In vielen der 1.200 Angelvereine in Brandenburg organisierten die Angler auch in diesem Jahr in Eigenregie viele Aktionen, um den Zustand der Gewässer für alle Angler, aber vor allen Dingen auch für das Gemeinwohl zu verbessern.
Mehr als 7.000 Angler beteiligten sich am Hegetag in Brandenburg
Nicht wenige waren bereits am ersten Februarwochenende aktiv. So wurden im Gebiet Potsdam am Güterfelder See Aufräumarbeiten getätigt, sowie in Dahme-Spreewald in der Feriensiedlung an der Schmölde Steganlagen repariert und untersucht, ob Bäume vom Borkenkäfer befallen waren. Die meisten Aktivitäten des diesjährigen Hegetages wurden dann am zweiten Februarwochenende, am 11. Februar 2023, durchgeführt. Über 400 Angelvereine mit mehr als 7.000 Angelfreunden beteiligten sich landesweit an den Aktionen.
In Niederbarnim nahmen Angler am Bernsteinsee mögliche Biberschäden auf. Darüber hinaus hat der Angelsportverein „Kleine Lotsche“ e.V. bei Klosterfelde Arbeiten gegen die Verbuschung im Schilfgürtel durchgeführt. 20 Angler hatten dabei alle Hände voll zu tun. Nebenbei sammelten sie vier große Säcke mit Zivilisationsmüll am Ufer ein. Es handelt sich dabei nicht um Anglermüll, da die Kleine Lotsche ein reines Bootsangelgewässer ist.
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Viele Vereine räumten am Hegetag an Gewässern in Brandenburg auf
Der AV „Ukelei 1913“ aus Sachsenhausen des Kreisanglerverbandes Oberhavel e.V. war an der Oranienburger Havel und am Kanal unterwegs. Erfreulicherweise waren viele Jungangler dabei. Insgesamt kümmerten sich 25 Vereinsmitglieder entlang der Angelstrecke darum, Angelstellen und Wege weiterhin zugänglich und beangelbar zu halten. In Hennigsdorf wurden Angelstrecken instand gesetzt und Schäden durch Windbruch beseitigt, um Gefahren für Angler und andere Naturliebhaber vorzubeugen.
See- und Moorpflege, Grabenpflege, Freistellung von Unterholz für Welse, Baumpflege, Staudenförderung und der Schutz der einheimischen fleischfressenden Pflanzen sowie Moosbeeren in einem gemeinsamen Projekt mit dem NABU-Verband Luckenwalde-Jüterbog – die Arbeiten des Kreisanglerverbandes Luckenwalde e.V. standen ganz im Zeichen des Artenschutzes.
Die Kreisanglerverbände Kyritz, Wittstock und Ruppin führten gemeinsame Aktionen durch. Die Angler waren dabei in Rheinsberg, Fehrbellin, Langen und Wustrau tätig. „Obwohl die Corona-Pandemie den Hegetag in den letzten zwei Jahren stark einschränkte, haben wir dennoch an den Gewässern gearbeitet“, sagt Thomas Walter, Vorsitzender des Kreisanglerverbandes Ruppin e.V.. „Allerdings dann mit weniger Leuten.“ In diesem Jahr konnte es wieder richtig losgehen und das war auch nötig, denn es war viel aufzuarbeiten, unter anderem am schwarzen Graben bei Fehrbellin.
Fast ein ganzer Container voller Müll am Quenzsee
Der Angelverein „Leistener Lanke“ Pritzwalk e.V. führte an der Ziegeleikuhle Giesensdorf seine jährliche Müllsammelaktion im Rahmen des Hegetags in Brandenburg durch. Der Bezirksverband Hellersdorf e.V. in Berlin nahm mit seinen Anglern unterschiedliche Hege- und Pflegearbeiten am Butzer See, Habermannsee sowie am Kiessee vor. Im Bereich des Kreisanglerverbandes Eisenhüttenstadt e.V. erfolge der Hegetag an den Vogelsänger Kiesgruben. Schwerpunktmäßig ging es um die Fällung von abgestorbenen Bäumen, die Beseitigung der durch Biber hervorgerufenen Schäden sowie die Sicherung der Begehbarkeit von Gewässerbereichen.
In Nauen wurde am Havelkanal, in enger Abstimmung mit dem Schifffahrtsamt, Strauchzeug zwischen der Schleuse und der Eisenbahnbrücke entfernt. Die Fidelen Angler sammelten in Brandenburg an der Havel Müll von der Uferkante des Quenzsees. Es wurde so viel, dass man beinahe einen ganzen Container damit füllen konnte.
In Frankfurt / Oder waren insgesamt 27 Angelfreunde an vier Verbandsgewässern im Stadtgebiet im Einsatz. Es wurde Müll und Unrat beseitigt, Gewässerbeschilderungen erneuert sowie der Zugang zu Angelstellen und Uferbereichen freigeschnitten. Die Vorbereitung erfolgte durch eine enge Abstimmung mit der Stadtverwaltung. Angefallene Abfälle wurden gleich auf der Deponie bzw. über einen bereitgestellten Container entsorgt. Aus dem Schwänchenteich bargen die Angler unter anderem einen Einkaufswagen.
Mitglieder des LAVB säuberten die Alte Fahrt in Potsdam
Vertreter des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. (LAVB) waren gemeinsam mit der Jugendgruppe der Ortsgruppe Babelsberg e.V. an der Alten Fahrt in Potsdam unterwegs. Mit einem Boot entfernten sie abgerissenes Angelmaterial aus überhängenden Bäumen. Mit einem Aquascope spürten sie achtlos in die Alte Fahrt geworfenen Zivilisationsmüll auf, welchen sie dann mit einem Suchanker bargen. Am Ufer sammelte die Jugendgruppe Müll ein.