Die letzten Wochen haben in Kanada und weiten Teilen Nordamerikas eine noch nie da gewesene Hitzewelle mit sich gebracht. Der sonst recht milde kanadische Sommer hat es dieses Jahr auf bis zu 49,6°C geschafft. Diese extremen Temperaturen führen nun vermehrt zu einem Massensterben von Seesternen, Muscheln oder Krebsen. Der Geruch der Verwesung erfüllt die Küste vor Vancouver – je näher man den felsigen Küstenboden kommt, desto mehr Kadaver sieht man. Während des Höhepunktes der Hitzewelle seien die Tiere der Hitzewelle ausgeliefert und verendeten bei Ebbe, berichten Beobachter. Jene, die auf der schattigen Nordseite waren, seien wohl besser davon gekommen. Doch die Zahl der gestorbenen Meeresbewohner sei ohne Zweifel in Millionenhöhe.
Besonders hart habe es dabei wohl die Miesmuschel getroffen, welche für das Ökosystem eine besonders wichtige Funktion einnimmt. Aber auch Seepocken, Einsiedlerkrebse sowie Würmer oder Seegurken konnten die Hitze nicht überstehen. Normalerweise seien diese Spezies in den Gezeitenzonen gut gegen extremere Temperaturen gewappnet, doch hier schien das Extrem einfach zu hoch. Es gab für die Tiere zu geringe Erholungszeiträume.
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Die Hitze hat nicht nur direkte Folgen – Algenblüte töten über 600 Tonnen Fisch in Florida
Die Hitzerekorde auf dem amerikanischen Kontinent führen nicht nur zu einem direkten Hitzetod in Küstennähe. In Tampa Bay im US-Bundesstaat Florida wurden seit Ende Juni über 600 Tonnen Fisch von den Stränden gesammelt. Die Ursache? Die Rote Flut (englisch: Red Tide). Der Name kommt die durch Verfärbung des Wassers, die auftritt, wenn eine große Algenblüte von toxischen Plankton-Algen auftritt. Diese Algen sind für viele Fische und andere Meerestiere, wie zum Beispiel Seekühe, hochgiftig.
MORE DEAD FISH 🐟 Over 613 tons of dead fish have been removed from St. Pete waterways so far. Mayor Rick Kriseman will address the massive fish kill this morning 10 a.m. https://t.co/pscBnGGseJ
— Spectrum Bay News 9 (@BN9) July 14, 2021
Die genauen Ursachen für diese Rote Flut wird noch unter Experten diskutiert. Man ist sich jedoch einige, dass neben Stickstoffreichen Düngermitteln, die in die Meere gelangen, auch der der Klimawandel ein starke Rolle spielt. Die erhöhten Temperaturen im Meer lassen dabei diese toxischen Algen besser gedeihen.
Quellen: spiegel.de, thehill.com, washingtonpost.com