Gestern kam es am Hundestrand in der Eckernförder Bucht (Schleswig-Holstein) zum schlimmen Naturschauspiel:
das Wasser hatte sich weit zurückgezogen, gut 50 Meter, und so strandeten viele
Fische im Flachwasser und wurden gekeschert…
Bis zu 15 Fischer machten die Fänge. Sie holten problemlos bis zu 70 Zentimeter große Lachse, Steinbutt und Meerforellen aus der See. Die Gesamtausbeute: mehrere hundert Fische! Claus Müller, Leiter des Ostsee-Info-Center, erklärt die Ursache: „Wir haben starken Südwind. Dadurch wird der Wasserkörper in der Bucht umgekehrt.“ Das warme, sauerstoffreiche Wasser wird nach unten in die Tiefe gedrückt, während kaltes, sauerstoffarmes Wasser nach oben kommt. Der normale Sauerstoffgehalt liegt bei 70 bis 80 Prozent, sagt Müller. Das Wasser aus 14 Metern Tiefe habe nur 19 Prozent. „Das ist absolut tödlich für alles Leben im Meer.“ Die Bucht verhält sich aufgrund ihrer Form wie eine Sperre, wird dadurch zur tödlichen Falle, sagt Müller. Den Fischen bleibe nur, so nah wie möglich ans Ufer zu schwimmen, um ausreichend Sauerstoff zu bekommen. Auch der Hafen war von den Phänomen betroffen. Müller beobachtete dort ein großes Fischsterben von Plattfischen und Knurrhähnen, die sonst am Grund leben. Das Abfischen der Tiere ist aus Sicht Müllers insoweit in Ordnung, weil die Fische ohnehin verenden würden. Zulässig ist das Abfischen jedenfalls, bestätigte Jens Oltmann von der Wasserschutzpolizei Kappeln auf EZ-Nachfrage. Diese Information hatte Oltmann vom zuständigen Landesamt eingeholt. Quelle: shz