Die Kormoranbestände sind immer mehr am wachsen und gefährden wie nie zuvor die Fischbestände in vielen Gewässern. Jetzt schaltet sich die Politik ein und setzt den gefrässigen Vogel wieder auf die Abschussliste.
Das Umweltministerium Nordrhein-Westfalens hat ausgehend vom Äschenhilfserlass den Kormoran wieder zum Abschuss frei gegeben. Begründet wird dies im Erlass dadurch, dass der Kormoran die Fischbestände wie die Äsche erheblich gefährdet. Zu diesem Fazit kommt ein Untersuchungsbericht des Landes sowie die Arbeitsgruppe beim Umweltministerium, in der Vogelexperten der Naturschutzverbände sowie Fischer gleichermaßen vertreten sind. „Dass das Umweltministerium diese Fakten endlich anerkennt und die ideologisch begründete Verweigerungshaltung zum Abschuss von Kormoranen aufgibt, ist nur folgerichtig und vernünftig. Für die Äschen vor allem in den Mittelgebirgsregionen ist es fünf vor zwölf, während die Kormoranbestände europaweit weiter wachsen und sich in einem sicheren Erhaltungszustand befinden.“, so der Fischereiverband Nordrhein-Westfalen. Auch Sachsen-Anhalts Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) will jetzt nachziehen und die Kormorane ebenso zum Abschuss freigeben. Er sieht die Fischereiwirtschaft durch die Vögel erheblich bedroht und hat deshalb in einer Verordnung diesen Punkt aufgeführt, welcher am 26. August nur noch vom Kabinett abgesegnet werden muss, so berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Nach Untersuchungen hat sich der Fang der Berufsfischer in den letzten Jahren mehr als halbiert. Jedoch hagelt es aus Reihen der Naturschutzverbände auch erhebliche Kritik. Demnach beklagen diese, dass der schwindende Lebensraumverlust der Fische durch begradigte und ausgeräumte Gewässer sowie Wehre und Staustufen gefährdet sei und nicht durch den Kormoran. Inwieweit sich die Fischbestände durch die Jagd auf die Kormorane regenerieren werden, muss die Zukunft zeigen. Bei einer positiven Entwicklung wird der Kormoranbestand sicherlich auch weiterhin auf der Abschussliste bleiben. Für Angel- und Fischereiverbände ist das auf jeden Fall der erste Schritt in die richtige Richtung.
In Nordrhein-Westfalen werden Kormorane wieder zum Abschuss freigegeben.
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