Kampf gegen Aal-Schmuggel: Angler erhält Auszeichnung von Interpol

Florian Stein, Mitarbeiter des DAFV, erhielt einen Award von Interpol für seine Foschung zum Aal-Schmuggel – ein Wildtierverbrechen von enormen Ausmaßen.

Florian Stein, Mitarbeiter des DAFV, forscht seit Jahren zum Aal-Schmuggel. Dafür erhielt er nun einen Award von Interpol. Foto: DAFV

Bild: DAFV

Florian Stein, Mitarbeiter des DAFV, forscht seit Jahren zum Aal-Schmuggel. Dafür erhielt er nun einen Award von Interpol.

Der Aal ist einer der begehrtesten Fische der Welt. Nicht nur für Angler – sondern auch für eine Industrie, die selbst vor Schmuggel nicht zurückschreckt. Florian Stein, ein Mitarbeiter des Deutschen Angelfischerverbands (DAFV), verbrachte Jahre damit, den illegalen Handel mit Aalen aufzudecken. Für seinen Kampf gegen den Aal-Schmuggel erhielt er nun den Award „Partnerschaft für den Naturschutz“ von Interpol.

Aal-Schmuggel ist eines der größten Wildtierverbrechen der Gegenwart

Stein begann im Jahr 2015 damit, die Hintergründe des Aal-Schmuggels zu erforschen. Interpol bezeichnet den Handel als „eines der verheerendsten und größten Wildtierverbrechen der Gegenwart“. Jährlich entsteht so ein Schaden von 2 bis 3 Milliarden Euro. Der Schaden an der Umwelt lässt sich kaum beziffern.

Den ersten Beweis dafür, dass Glasaale aus Europa nach Asien gelangen, erbrachte Stein gemeinsam mit Kollegen der Universität Hong Kong. Mittels Genproben wiesen sie nach, dass die Fische auf untersuchten Märkten aus Europa stammen mussten. Die Schmuggler transportierten die Aale dabei zum Teil sogar in Koffern.

Bis auf asiatische Fischmärkte hat Florian Stein die Spur der illegal gefangenen Europäischen Aale verfolgt. Foto: Florian Büttner

Bild: Florian Büttner

Bis auf asiatische Fischmärkte hat Florian Stein die Spur der illegal gefangenen Europäischen Aale verfolgt.

Jahrelanger Kampf gegen den Aal-Schmuggel

Danach arbeitete er an verschiedenen Projekten zur Bekämpfung des Schmuggels. Dazu gehört das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) sowie das Sekretariat des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES). Seit August 2021 arbeitet Florian Stein beim DAFV als Fachbereichsleiter für Europapolitik und Wissenschaft. In dieser Zeit entstand unter anderem ein umfangreicher Bericht über den Schmuggel von Glasaalen von Europa nach Asien.

Parallel zu Steins Arbeit begannen auch Behörden in den USA und Kanada damit, Container auf illegal gehandelte Aale zu prüfen. Der Anteil von Glasaalen aus Europa war erschreckend hoch. Ein Beispiel: Eine US-Firma verdiente mit illegal gefangenen Aalen in einem Zeitraum von 4 Jahren ganze 160 Millionen Dollar. In diesem Jahr stand sie deswegen vor Gericht.

Auch interessant

China produziert mehr Aal als je zuvor

Stein untersuchte daraufhin Aalfilets aus chinesischen Farmen inner- und außerhalb von Europa. „Der Bedarf für Glasaal in den asiatischen Aalfarmen ist nach wie vor ungebrochen hoch“, sagte er in einer Pressemitteilung des DAFV. „Im Jahr 2020 wurde in China mehr Aal produziert als jemals zuvor und im August 2022 wurde die Eröffnung der weltweit größen Aalfarm in China beworben. Diese eine Farm allein soll zukünftig fast dreimal so viel Aal produzieren wie alle Aalfarmen Europas zusammen!“

Der DAFV zeigte sich erfreut über die Auszeichnung – und vor allem auch die damit verbundene Aufmerksamkeit, die dem bedrohten Aal dadurch zuteil wird. Laut DAFV-Präsident Klaus-Dieter Mau sei der Award von Interpol ein Indiz dafür, dass man den Aal-Schmuggel endlich stoppen müsse. Er sieht auch andere Organisationen in der Pflicht.

Ein Kilogramm Glasaal – das sind etwa 3.000 Fische. Die Menge der jährlich ankommenden Individuen scheint laut ICES seit 2011 nicht weiter zu sinken. Foto: Florian Büttner

Bild: Florian Büttner

Ein Kilogramm Glasaal – das sind etwa 3.000 Fische.
Die Menge der jährlich ankommenden Individuen scheint laut ICES seit 2011 nicht weiter zu sinken.

„Wir würden uns sehr wünschen, dass sich auch andere Umweltverbände aktiv daran beteiligen, anstatt reflexhaft immer wieder ineffektive Fangverbote für europäische Angler und Fischer zu fordern“, sagte er.

EU beschließt Aal-Fangverbot für Angler

Zuletzt hat die EU ein Aal-Fangverbot für Angler beschlossen. In Meeren und Brackwasserzonen ist es ganzjährig untersagt, auf Aal zu angeln. Die Berufsfischerei ist für ein halbes Jahr beschränkt. 3 Monate davon liegen in einem festen Zeitraum: Oktober bis Dezember in der Ostsee, September bis November in der Nordsee. Die übrigen 3 Monate der Schonzeit können die EU-Mitgliedsstaaten selbst festlegen.


12x BLINKER

+ BLACK MAGIC FEEDERSET

Cover der Angelwoche 22/2024: Alles spricht für Hecht!

AngelWoche

AngelWoche ist die aktuellste und meist verkaufte Angelzeitung auf dem deutschen Markt. News aus der Industrie, aktuelles von den Angelgewässern, reich bebilderte, kurz und verständlich gehaltene Artikel, verbunden mit einer großen Themenvielfalt charakterisieren die AngelWoche.

Ihre FliegenFischen Ausgaben

in einem einzigartigen Nachschlagewerk

JETZT SAMMELN!

 

Sammeln Sie Ihre Ausgaben zu einem einzigartigen Nachschlagewerk!

Der neue KARPFEN 04/2024 – am Kiosk und online erhältlich!

Internationales Karpfenmagazin

ANGELSEE aktuell 06/2024 – am Kiosk und online erhältlich!

Das Magazin für Forellenangler

ANGELSEE aktuell ist das einzige Magazin im deutschsprachigen Raum für die stetig wachsende Zahl der Angler, die an Angelseen, auch Forellenteiche genannt, ihre Köder auswerfen.
Next Prev
Blinker
AngelWoche
FliegenFischen
Kutter & Küste
karpfen
ANGELSEE aktuell