Zur Zeit scheint sich der Glasaalhandel vor allem über Kanada abzuwickeln. Am Halifax Stanfield International Airport in der Provinz Nova Scotia beschlagnahmten Beamte des kanadischen „Department of Fisheries and Oceans“ (DFO) Glasaale im Wert von 112.000 US-Dollar. Die kleinen Aale sind das Wertvollste, was der maritime Markt zur Zeit zu bieten hat. Der Schmuggel mit den Fischen lohnt sich: Sie erzielen weltweit absolute Höchstpreise.
Glasaale erzielen 2.000 Dollar pro Pfund
Das DFO fanden ca. 25 kg der kleinen Aale, die beispielsweise in der spanischen Küche zu den Leckerbissen zählen. In China züchtet man sie in Fischfarmen zu erwachsenen Aalen heran, um sie dann auf dem Sushi-Markt zu astronomischen Preisen zu verkaufen. Kanadische Glasaale haben zur Zeit einen Wert von 2.000 Dollar pro Pfund. Die Behörde verkaufte die beschlagnahmten Aale (an wen, ist nicht bekannt) und behielt das Geld in Gewahrsam, bis der Fall abgeschlossen ist.
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Mehr und mehr Wilderer
Überhaupt werden in kanadischen Gewässern immer mehr Glasaale gewildert. Wie die kanadische Polizei berichtete, kam es vergangene Woche deswegen sogar zu einem Streit, bei dem ein Mann mit einem Bleirohr attackiert wurde.
Das kanadische Parlament ist sich des Problems des Schmuggels dabei durchaus bewusst. „Die illegale Überfischung von Glasaalen wird sich zukünftig auf die Bestände von sowohl Jung- als auch erwachsenen Aalen auswirken“, gaben Mitglieder der Regierung in einer Pressemitteilung an. Als Reaktion auf die erhöhte Zahl an Straftaten ist ein Verbot verfügt worden. Seit dem 15. April darf in Nova Scotia und New Brunswick niemand mehr auf Glasaale fischen. Die Regel gilt zunächst für 45 Tage.
Neben Kanada findet in den USA die einzig bedeutende Glasaalfischerei im Bundesstaat Maine statt. In 2022 brachte der Glasaalfang dort mehr als 20 Millionen Dollar ein – ein luktratives Geschäft. In Maine werden jedes Jahr 425 Lizenzen zum Glasaalfang verkauft. Die Saison reicht von April bis Juni, oder bis vorgegebene Quoten erreicht werden.
Glasaal-Schmuggel ist ein weltweites Problem
Der Schmuggel von Glasaalen ist ein globales Problem. Tatsächlich handelt es sich sogar um eines der größten Wildtierverbrechen der Gegenwart, das einen finanziellen Schaden von 2 bis 3 Milliarden Euro im Jahr verursacht. Die Folgen für die Umwelt lassen sich gar nicht erst beziffern. Florian Stein vom Deutschen Angelfischerverband e.V. (DAFV) hat sich über mehrere Jahre mit dem Thema beschäftigt und liefert wertvolle Einblicke in den weltweiten Glasaal-Schmuggel. Für seine Arbeit erhielt er zuletzt sogar eine Auszeichnung von Interpol.
Quelle: Field & Stream
