Keine Verzehrempfehlung von Aal und Brasse in Niedersachsen

Das Landwirtschaftsministerium in Hannover hat auf Grund hoher Schadstoffbelastung vom Verzehr von Aal und Brassen aus niedersächsischen Gewässern abgeraten.

Für Niedersachsen gilt weiterhin keine Verzehrempfehlung von Aal und Brassen.

Bild: Archiv

Für Niedersachsen gilt weiterhin keine Verzehrempfehlung von Aal und Brassen.

Wie das Verbraucherschutzministerium in Hannover bekannt gab, wird vom Verzehr von Aal und Brassen aus den niedersächsischen Gewässern Elbe, Ems, Weser, Leda und Aller abgeraten. Grund hierfür ist die hohe Überschreitung von giftigen Dioxine und dioxinähnlichen Polychlorierten Biphenylen (PCB), die in 150 untersuchten Aalen und Brassen vorgefunden wurden. Das Ministerium bezieht sich dabei auf eine entsprechende Empfehlung von 2011, die somit weiterhin ihre Gültigkeit behält. Bei Aalen aus der Elbe wurde zudem eine hohe Belastung an Chlorpestiziden festgestellt.

Wegen des hohen Fettgehaltes bei Aalen sammeln sich Gifte besonders stark im Muskelfleisch an. Diese gelangten über Niederschläge und Abwässer in die Flüsse und sind Altlasten der Industrie und Landwirtschaft. Diese sind auch noch Jahrzehnte im Ökosystem nachweisbar und somit für Fische und letztendlich auch für uns Menschen gefährlich.

Geringe Quecksilberbelastung bei Aalen und Brassen

Für Fische gelten die in den Verordnungen der Kommission (EG) die festgelegten Höchstwerte bei Quecksilber von 0,5 mg/kg für Brassen und für das Muskelfleisch von Aalen gelten Höchstgehalte von 1 mg/kg. Im Flussfisch-Monitoring zur Ermittlung der Schadstoffbelastung in Fischen aus Niedersachsen 2010 wurden bei Aalen in der Elbe die höchsten Quecksilberwerte gefunden. Niedrigere Gehalte wurden in Aalen der Ems gefunden. Jedoch fand bei den Untersuchungen keine Höchstmengenüberschreitungen statt. Der über alle mittlere Gehalt bei den Aalproben ergab einen Wert von 0,3 mg/kg, bei Brassen betrug er sogar nur 0,06 mg/kg.

Fischkonsum in Deutschland

Was den Verbrauch von Fisch in Deutschland angeht, sind wir Deutschland unterdurchschnittlich einzuordnen. Denn laut einer Studie aus dem Jahr 2017 betrug der Verbrauch pro Kopf im Durchschnitt 13,5 Kilogramm. Zum Vergleich: In anderen EU-Ländern beträgt der Pro-Kopf-Verbrauch etwa 26 Kilogramm. Dabei greifen die meisten Verbraucher auf importierten Fisch zurück. So betrug das Import-Gesamtvolumen im Jahr 2017 ca. 1,87 Millionen Tonnen. Das sind 87 Prozent des gesamten Fischkonsums.

Die Versorgung des deutschen Marktes wurde zu 87 % durch Importe gedeckt. Das Gesamtvolumen der Einfuhren betrug im Jahr 2017 1,87 Millionen Tonnen (Fanggewicht). Besonders Meeresfische machen mit einem Anteil von 9 Kilogramm fast zweidrittel des Verbrauchs aus. Der Anteil der Süßwasserfische bzw. Erzeugnisse daraus ist mit 4,5 Kilogramm deutlich geringer. (Quelle: Fisch-Informationszentrum)


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